Die Methode der „7 V“, auch bekannt als die „7 Arten der Verschwendung“, stammt ursprünglich aus dem Toyota Produktionssystem (TPS) und wurde später Bestandteil des Lean-Management- Ansatzes. Sie zielt darauf ab, Ineffizienzen in Produktions- und Arbeitsprozessen zu erkennen und zu beseitigen.
Das methodische Konzept wird seit Jahrzehnten insbesondere von vielen produzierenden Unternehmen erfolgreich eingesetzt, hat aber mittlerweile seine Einsatzmöglichkeiten auch im Bereich von Dienstleistungsunternehmen gefunden. Eine Art Renaissance erlebt „7 V“ nun als bewährter Ansatz, um unternehmerische Nachhaltigkeitsziele im Kontext der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen zu erreichen.
Nach dem Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) unterliegen folgende sieben Bereiche der methodischen Betrachtung: Überproduktion, Wartezeiten, Transport, Verarbeitung, Inventar, Bewegung und Fehler
Verschwendung, die es in diesen sieben Teilbereiche zu vermeiden gilt, sind:
1. Überproduktion: Mehr herstellen, als benötigt wird. Dies verschwendet Ressourcen und führt zu erhöhten Lagerkosten.
2. Wartezeiten: Die Zeit, in der keine Wertschöpfung stattfindet, weil auf Materialien, Informationen oder Mitarbeitende gewartet wird.
3. Transport: Überflüssige Bewegungen von Materialien, die keine Wertschöpfung bieten.
4 Übermäßige Verarbeitung: Mehr Arbeit oder Ressourceneinsatz als notwendig.
5. Inventar: Übermäßige Lagerbestände binden Kapital und können zur Verschwendung durch Überalterung oder Beschädigung führen.
6. Bewegung: Unnötige Bewegungen von Mitarbeitenden oder Ausrüstung, die keine Wertschöpfung bieten.
7. Fehler: Produktion von fehlerhaften Gütern oder Dienstleistungen, die Nacharbeit oder Rückrufe erfordern.
7 V unterstützt unternehmerische Nachhaltigkeitsziele durch einen kontinuierlichen Prozess, mit dem ein Unternehmen folgende Verbesserungen erreicht:
• Ressourceneffizienz: Der Verbrauch von Rohstoffen, Energie und Wasser wird reduziert.
• Reduzierung von Abfällen: Die Verringerung von Überproduktion, Fehlern und unnötigem Inventar verringert Ausschuss, Überschüsse und damit Abfall.
• Optimierung des Transports: Energieverbrauch und Emissionen sinken durch die Reduzierung von Transporten.
• Langlebigkeit und Qualität: Ein Fokus auf Qualität und die Vermeidung von Fehlern führt zu langlebigeren Produkten, was den Ressourcenverbrauch über die Lebensdauer eines Produkts verringert.
• Wirtschaftliche Vorteile: Die Optimierung von Prozessen und die Reduzierung von Abfall sparen Kosten und tragen zu einem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg bei.
• Förderung einer nachhaltigen Unternehmenskultur: Das Er- kennen und Beseitigen von Verschwendung fördern eine Kultur der ständigen Verbesserung und eines nachhaltigen Denkens.
• Steigerung des Ansehens und des Wertes der unternehmerischen Marken: Im Wettbewerb werden zusehends nachhaltige Produkte nachgefragt.
Sowohl im B2C als auch im B2B-Segment können durch kontinuierlich nachhaltigere Produkte und Services Marktanteile gehalten oder sogar hinzugewonnen werden.