Im Nachhaltigkeitsthema ist die „Wie betrifft mich das?“ Frage eine wesentliche.
Viele Daten und Fakten zum Klimawandel, zur Umweltverschmutzung und zum Artensterben sind vielleicht im ersten Moment des Hörens schockierend und führen auch zu der einen oder anderen Verhaltensänderung, doch einen großen gesellschaftlichen und unternehmerischen Kipppunkt für durchgehend nachhaltiges Handeln haben wir bisher nicht erreicht.
Im Rückschluss bedeutet das, Faktenwissen allein reicht nicht. Wir haben kein Wissensdefizit, wir haben ein Handlungsdefizit.
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ So sieht eine der Definitionen von Nachhaltigkeit aus, bei der sich schon das grundlegende Problem des Handlungsdefizits zeigt. Es geht eben nicht in erster Linie heute um jemanden persönlich, sondern der Blick richtet sich vor allem auf zukünftige Generationen. Es gibt wenig persönliche Anknüpfungspunkte zu möglichen Zukünften – es sei denn, man stellt diese her.
Ein Weg, um Menschen ins Handeln zu bringen, ist eine emotionale Verbindung zu möglichen, durchaus bedrohlichen Zukünften herzustellen. Wir machen klar, wie die aktuellen Entwicklungen Menschen individuell und persönlich betreffen können. Mithilfe der Betroffenheitscards wird ein Dringlichkeitsempfinden hergestellt, um jeden ins Handeln zu bringen.
Aus dem Gefühl der Betroffenheit muss sich dabei ein Verantwortungsgefühl entwickeln. Wohin es nicht führen darf, ist in Angststarre zu verharren oder die Betroffenheit wieder klein zu reden … Dann tut sich nämlich gar nichts.
Die Biodiversitätskrise und Klimakrise werden mittel- bis langfristig für uns und die nächsten Generationen für ein anderes Leben sorgen – und zwar für ein Extremeres. Extremer in seinen Knappheiten, extremer in den klimatischen Bedingungen, extremer in der politischen Instabilität. Mögliche Szenarien im Detail für Menschen aufzumalen, macht diese Szenarien greifbar, verändert Haltungen und treibt ein Umdenken voran.
Die Cards zeigen dabei mögliche Zukünfte beim aktiven Nichtstun. Um ein ganzheitliches Bild zu zeichnen, orientiert sich jedes Zukunftsbild an einem der 17 Sustainable Development Goal (SDG). Dabei werden Möglichkeiten skizziert, wie unsere Welt aussehen könnte, wenn wir es nicht schaffen, diese nachhaltigen Ziele in konsequente Handlungen zu überführen.
Die Cards sind je SDG in kleine Sets unterteilt. Jedes Set zu einem SDG besteht aus 5 Karten:
- 1 Karte mit einer Beschreibung der möglichen Zukunft beim aktiven Nichtstun („Stell dir vor …)
- 3 Karten mit möglichen Folgen (Folge 1 …, Folge 2 …, Folge 3 …)
- 1 Karte mit einem greifbaren persönlichen Szenario („So betrifft die Situation dich in deinem Privatleben“ und „So betrifft die Situation dich in deinem Berufsleben“)
Achtung: Die Betroffenheitscards bilden mögliche Zukünfte ab und sind realistische Annahmen als logische Konsequenzen unserer aktuellen weltweiten Krisen. Keiner kann aber sagen, wann das Klima kippt, wann die Biodiversität kippt, wann die Ozeane kippen und wir mit grundlegend anderen Lebensbedingungen für die Menschheit konfrontiert werden.
Hier eines der Kartensets zu den 17 SDGs: