Wie fühlen sich Ver.nderungen an? Sehr wohl erlebt jeder Mensch Veränderungen in unterschiedlicher Form. Die kontinuierliche Aufnahme der aktuellen Stimmung von jedem einzelnen Mitarbeitenden während Veränderungen ist dabei ein Erfolgshebel um ggf. Maßnahmen zur Hilfestellung einzuleiten. Hierfür kann die Veränderungskurve eingesetzt werden.
Die Veränderungskurve zeigt ein wiederkehrendes Muster erlebter Veränderungen. In sieben Phasen wird die wahrgenommene eigene Kompetenz sowie auch oft der assoziierte „Spaß bei der Arbeit“ ab dem Zeitpunkt, an dem jeder die Veränderungen erfährt, dargestellt. Folgend sind die Phasen der Veränderungskurve erläutert, mit Beispielen möglicher Gedanken von Mitarbeitenden über den zeitlichen Verlauf einer Veränderung.
Phase 1: Der Schock führt zum Abfall der eigen wahrgenommen Kompetenz: „… Ich habe gerade von den neuen Prozessen und gleich mehreren neuen Themen erfahren, die mich in meiner täglichen Arbeit betreffen. Das kann echt nicht wahr sein und die aktuellen Prozesse und betroffenen Themengebiete funktionieren doch?! Verstehe ich nicht und die Maßnahmen bringen doch eh wieder nichts …“
Phase 2: Die Ablehnung, das Verneinen und Akzeptanzprobleme führen zum Anstieg der eigenen wahrgenommen Kompetenz entgegen den Veränderungen: „… Ich verstehe die Veränderungen einfach nicht und glaube auch, dass diese nicht stimmen können und falsch sind. Wenn ich nun meine Arbeit hier ändern muss, dann frage ich mich echt, ob ich es bisher alles so falsch gemacht habe und dabei es doch funktioniert hat?! Ich werde in den kommenden Tagen und Wochen mal versuchen zu zeigen, warum die Veränderungen nicht richtig und nicht sinnvoll sind und etwas mehr arbeiten, um zu zeigen, wie gut es aktuell alles funktioniert …“
Phase 3: Die rationale Einsicht reduziert die eigen wahrgenommene Kompetenz immer weiter während der Auseinandersetzung mit Neuerungen. „… Es ist nun bereits ein bisschen her, dass die Änderungen eingeführt wurden, und manchmal kann ich schon erkennen, dass das neue System oder die neuen Prozesse etwas besser funktionieren als die Alten. Aber es gibt immer wieder Probleme in den neuen Abläufen und wir müssen mal abwarten, ob die versprochenen Ziele wirklich mit den Veränderungen erreicht werden können …“
Phase 4: Die emotionale Akzeptanz, stellt den Tiefpunkt in der eigenen wahrgenommen Kompetenz da und Neues wird akzeptiert. „… Ich arbeite nun schon etwas in den neuen Prozessen und Abläufen und verstehe nun, warum wir die alte Vorgehensweise durch diese abgelöst haben. Es stimmt eigentlich und ich merke, dass die Prozesse besser laufen und auch wenn es ungewohnt ist, werde ich die neuen Anweisungen einmal so in meine Arbeit aufnehmen und glaube, dass wir damit gut vorankommen …“
Phase 5: Durch Lernen und Ausprobieren steigt die eigene Kompetenz stets weiter an „… Ich verstehe immer mehr Möglichkeiten, die wir mit den neuen Veränderungen umsetzen und realisieren können. Auch wenn vieles noch neu ist, versuche ich aktuell die Änderungen immer wieder in meine bisherigen Routinen einzubauen – und es klappt immer besser. Auch wenn ich ab und zu noch nachfragen muss, wie was funktioniert, geht die Arbeit immer besser von der Hand …“
Phase 6: Neue Erkenntnisse bestätigen wir neue Lösungen zum Erfolg führen und funktionieren können. „… Wir arbeiten nun schon länger mit den Veränderungen und mit den neuen Systemen und ich muss wirklich sagen, dass ich schneller bin und mehr schaffe als vorher. Ebenso fällt mir auf, dass auch unserer Kunden deutlich mehr profitieren, mit den Veränderungen, die wir nun vorgenommen haben …“
Phase 7: In der Integration der Neuerungen, werden die Neuerungen als neue Routinen etabliert und selbstsicher angewendet. „… Wir hatten vor einiger Zeit einige Änderungen, aber ich habe mich schon voll an die neuen Prozesse und Systeme gewöhnt und es funktioniert insgesamt alles sehr gut. Die neue Vorgehensweise ist an sich nun absolut selbstverständlich und wir merken, dass wir eventuell noch weitere Verbesserungen durchführen könnten, die wir davor ohne diese Neuerungen gar nicht in Anbetracht gezogen hätten …“