Die Erweiterung der Perspektive durch eine Betrachtung kompletter Kreisläufe hat zur Folge, dass nur noch in absoluten Ausnahmefällen eine Organisation alle Phasen eines Kreislaufes in sich vereinen kann. Viel häufiger ist sie auf die enge Zusammenarbeit mit anderen Organisationen angewiesen, um gemeinsam den ganzen Lebenslauf eines Produktes oder Services lückenlos zu bedienen. Solch enge Kollaboration muss aber erst etabliert werden und verlangt stellenweise die tiefgreifende Veränderung bisheriger Routinen externer als auch interner Stakeholder. Es ist deshalb hilfreich, die Motivationen der einzelnen involvierten Akteure zu kennen, um sie von einer Teilnahme zu überzeugen.
Die Circular Buy-in-Methode schafft Klarheit über die zu involvierenden Akteure und wie man sie für innovative Lösungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft begeistern kann. Sie ist in zwei Phasen unterteilt: Zuerst werden die wichtigsten Stakeholder eines Produktes, Services, Ventures oder auch Unternehmens entlang von zwei Dimensionen situiert.
Die erste Dimension beschreibt das Interesse der jeweiligen Stakeholder, selbst ein Teil der designierten Lösung für den jeweiligen Problemraum zu sein. Die zweite Dimension ordnet die Stakeholder entsprechend ihrer Stellung und Macht in Bezug auf die Problemstellung. In der zweiten Phase unterstützt die Methode die Entwicklung zielgerichteter Narrative, welche die identifizierten Schlüsselakteure zu einer Teilnahme an der Initiative überzeugen sollen.
Bei erfolgreicher Durchführung lassen sich mit der Circular Buy- in-Methode Strategien entwickeln, wie man zentrale Stakeholder über den Projektverlauf hinweg involvieren kann. Somit kann eine effektive Co-Creation der involvierten Stakeholder als auch deren überdauerndes Engagement sichergestellt werden.