Bürgerinnen und Mitarbeiterinnen sind wertvolle Impulsgeberinnen für Projekte mit dem Ziel, ökologische oder soziale Missstände zu reduzieren. Diese Missstände sind oft an bestimmte Orte gebunden. Um diese Orte zu identifizieren, bietet es sich an, das Wissen derer zu nutzen, welche teils tagtäglich unmittelbar an den Orten des Geschehens Zeugen von (oder unfreiwillig Mitverantwortliche für) etwaige Missstände sind. Diese könnten zum Beispiel ungenutzte Flächen für erneuerbare Energien, fehlende umweltfreundliche Infrastruktur, Vorschläge für nachhaltige Landnutzung, unnötige Stromfresser, oder Orte mit fehlender sozialer Gerechtigkeit (z.B. fehlende Barrierefreiheit) sein.
Ein von Beginn an positives Framing, welches Herausforderungen und Missstände als Potenziale identifizieren lässt, sorgt für ein problemorientiertes, aber lösungsfokussiertes Denken. So entsteht von Anfang an ein Bild einer Wünschenswerten Zukunft.
Durch das partizipative Markieren der Orte, an denen etwas verändert werden muss, entstehen Karten mit lokalisierten Entwicklungspotenzialen. Zwar birgt das partizipative Einholen von Handlungsräumen das Risiko, dass einzelne Personen ein eigenes Interesse verfolgen und pushen. Im Gegenzug erhalten daraus möglicherweise entstehende Projekte jedoch auch Unterstützung, und sind auf die reale Lebenswelt der Beteiligten abgestimmt.
Das Vorgehen kann für eine begrenzte Projektzeit betrieben werden, um besonders kurzfristig und effizient kollektiv vorhandenes Wissen einzusammeln. Es kann jedoch auch als „Lebendige Karte der Potenziale“ über einen langen Zeitraum hinweg laufend ein Reporting zu sozialen, ökologischen oder organisatorischen Missständen ermöglichen.