Der Specificator ist ein kleines, hilfreiches Tool, um das so gefรคhrliche generische Denken, Kreieren und Arbeiten zu verhindern.
โViele Teams sind nur deshalb nicht innovativ erfolgreich, weil sie zu generisch denken, kreieren und arbeitenโ, das ist meine Erfahrung und These, die nun auf zehn Jahren Arbeiten im internationalen
Innovationsbusiness beruht. Gerade in unserer immer komplexer werdenden Welt ist ein zu generisches Arbeiten mit zu hohen Flughรถhen nicht zielfรผhrend und verschwendet sogar wertvolle Ressourcen. Dazu kommt noch, dass man diesen Fehler der zu hohen Flughรถhe in den Innovationsprozessen wie Design Thinking oder anderen mehrmals machen kann.
Es beginnt bei zu generischen Leitfragen wie โWie kรถnnen wir die Bindung zu unseren Kunden stรคrken?โ, geht รผber zu generischen Synthesen wie โWir sind von unseren Kunden zu weit entferntโ bis hin zu viel zu generischen Ideen wie โWir mรผssen mehr kommunizierenโ.
Die Grรผnde fรผr dieses Phรคnomen sind vielfรคltig:
– Bei generisch bleibt man in seiner Komfortzone
– Generisch ist so schรถn einfach
– Generisch macht nicht mรผde
– Generisch geht schnell
– Generisch geht auch ohne Leidenschaft
– Im Generischen sind immer alle einverstanden
– und so weiter
Das heiรt im Umkehrschluss spezifisches, konkretes Denken, Kreieren und Arbeiten:
– strengt an
– macht mรผde
– fordert uns heraus
– fรผhrt zu Diskussionen
– braucht mehr Zeit
– verlangt unsere Leidenschaft
– fordert unsere Kreativitรคt heraus
– und so weiter
Schaut man sich innovativ erfolgreiche Teams an, so stellt man sofort fest: โDie Erfolge resultieren immer und ausschlieรlich aus spezifischem, konkreten Denken und Arbeiten.โ Es lรคsst sich beobachten, dass groรe Innovationen fast immer nur aus kleinen Details, Problemen und Bedรผrfnissen entstehen. Nur wer den Blick fรผr das kleine Detail hat, wird groรe Innovationserfolge feiern.
Diese Erkenntnis ist auch nicht neu โ sie ist seit vielen Jahren aus den Problemlรถsungsansรคtzen zu komplexen unstrukturierten Problemen bekannt. Eine bekannte Methode, die hier hilft, auf des Pudels Kern vorzustoรen, ist die bekannte โ5 W Methodeโ. Die 5 Why Methode, auch 5 W Methode oder kurz 5 Why beziehungsweise 5W genannt, ist eine Methode im Bereich des Qualitรคtsmanagements zur Ursache-Wirkung-Bestimmung.
Ziel dieser Anwendung der fรผnf โWarum?โ-Fragen ist es, eine Ursache fรผr einen Defekt oder ein Problem zu bestimmen. Die Anzahl der Nachfragen ist nicht auf fรผnf begrenzt, diese Zahl ist symbolisch zu verstehen. Wichtig ist, dass so lange nachgehakt wird, bis der fehlerverursachende Prozessschritt eindeutig identifiziert und nicht mehr weiter aufteilbar ist โ die Flughรถhe wird dadurch von generisch auch spezifisch abgesenkt.
Beispiel Problemstellung: Das Fahrzeug startet nicht.
Warum startet das Fahrzeug nicht? Die Starterbatterie ist leer.
Warum ist die Starterbatterie leer? Die Lichtmaschine funktioniert nicht.
Warum funktioniert die Lichtmaschine nicht? Der Keilriemen ist gerissen.
Warum ist der Keilriemen gerissen? Der Keilriemen wurde nie ausgewechselt.
Warum wurde der Keilriemen nie ausgewechselt? Das Fahrzeug wurde bisher nie gewartet.
Hier wรผrden wir nun zur Ideenfindung รผber die Etablierung einer regelmรครigen Wartung kommen oder eines Wartungsanzeigers, der vor nicht vollzogener Wartung warnt.
Im verrocchio Institute for Innovation Competence haben wir in den letzten Jahren den Specificator entwickelt. Diesen Specificator wenden wir an auf Herausforderungen/Leitfragen sowie auf Vorideen und Ideen. Der Specificator ist ein Regel-Set, das auf Leitfragen und Ideen angewandt wird.