Ein wichtiges Element der digitalen Transformation ist die Einbindung der nötigen Business Partner. Hier ist der Lieferant im Vordergrund. Die Methode soll aufzeigen, wie Lieferanten dazu befähigt werden, sich an die eigenen Systeme anzudocken und die relevanten Informationen zu liefern. Dabei geht es nicht nur um klassische Informationen, wie Adresse, Kontodaten oder Firmierung. Es geht mittlerweile um ganzheitliche Kollaboration. Das heißt es werden Informationen über Entwicklungen, Innovationen, Qualitäten, Kapazitäten und Risiken ausgetauscht. Diese Aufgabe wird mehr und mehr Bestandteil des Einkaufs und erhebt das Digital Supplier Enablement zu einem elementaren Bestandteil der digitalen Transformation.
Grundsätzlich lässt sich das der systematische und methodische Prozess des digitalen Supplier Enablement wie folgt zusammenfassen:
• Sammlung von Dokumenten und Daten
• Qualifizierung, Freigabe und vertragliche Anbindung
• Austausch von transaktionalen Daten (Bestellungen, Rechnungen, etc.)
• Katalogdaten zu den Artikeln, Kapaziäten, Lagerbestände, etc.)
Die Vorteile der digitalen Lieferantenanbindung lässt sich in sechs Dimensionen beschreiben:
1. Organisatorische Verbesserungen – Konsequenter, effizienter und klar zugeordneter Prozess mit den involvierten Funktionen (Finance, Einkauf, Supply Chain, etc.) – Daten sind in Echtzeit verfügbar – Reduktion von manuellen und ineffizienten T.tigkeiten 2. Effizienteres Supplier Relationship Management (Referenz zur weiteren Methode) – Offene, klare und kontinuierliche Kommunikation – Vollständige Datentransparenz in beide Richtungen – Ausweitung des Austausch bei Vertiefungen der strategischen Partnerschaften 3. Reduktion des Maverick Buying – Durch die systematische Anbindung und Freigabe der Lieferanten und Transaktionen wird Maverick Buying (Einkaufsaktiviäten, die am Einkäufer vorbei gemacht werden) verhindert – Der Einkauf wird bereits in einer frühen Anbahnung eingebunden – Durch die Anbindung wird sichergestellt, dass sich an laufende Verträge und Kataloge gehalten wird 4. Electronic Data Exchange mit den Lieferanten – Informationen werden ohne manuelle Schnittstelle verbessert und eingebunden – Transaktionale Daten werden über die Schnittstelle versendet oder erhalten 5. Freigaben durch das System – Sämtliche Freigabeprozeduren und Verantwortliche können systematisch eingeholt und eingehalten werden – Freigabestati können jederzeit geprüft, dokumentiert und verändert werden 6. Erhöhte Compliance – Sämtliche Richtlinien in Form von Freigaben und Unterschriften lassen sich abbilden und einhalten
Die praktische Umsetzung ist häufig nicht einfach, da sich Schnittstellen und notwendige Informationen häufig ändern. Auch die schiere Anzahl der Lieferanten reduziert die Komplexität dieser Aufgabe nicht. Dennoch liegen die Vorteile für ein methodisches Digitial Supplier Enablement auf der Hand.