Doughnut Economics ist ein Konzept, das von der britischen Ökonomin Kate Raworth in ihrem Buch „Doughnut Economics: Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist“ aus dem Jahr 2017 vorgeschlagen wurde. Die Idee präsentiert einen visuellen Rahmen für nachhaltige Entwicklung und hinterfragt den traditionellen wirtschaftlichen Fokus auf endloses Wachstum.
Der „Doughnut“ selbst ist eine visuelle Darstellung, die aus zwei konzentrischen Kreisen besteht:
Innerer Kreis – Soziale Grundlage: Dieser Kreis stellt die Mindestlebensstandards dar, zu denen die Menschen Zugang haben sollten, wie Nahrung, sauberes Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheitsversorgung, Geschlechtergleichheit, Einkommen und politische Mitsprache. Innerhalb dieses inneren Kreises liegende Mängel in der sozialen Grundlage führen zu menschlicher Entbehrung.
Äußerer Kreis – Ökologische Obergrenze: Dieser Kreis stellt die ökologischen Grenzen dar, die menschliche Aktivitäten nicht überschreiten sollten, um einen stabilen und widerstandsfähigen Planeten aufrechtzuerhalten. Dazu gehören planetarische Grenzen wie Klimawandel, Ozonabbau, Ozeanversauerung, Luftverschmutzung und Verlust der Artenvielfalt. Über den äußeren Kreis hinauszugehen bedeutet, ökologische Grenzen zu überschreiten, was zu Umweltzerstörung führen kann.
Der Bereich zwischen dem inneren und dem äußeren Kreis wird als „sicherer und gerechter“ Raum angesehen, in dem menschliche Bedürfnisse erfüllt werden können, ohne der Umwelt zu schaden. Das Ziel der Doughnut Economics ist es, die Menschheit in diesen Raum zu bringen, soziale Ungleichheiten anzugehen und dabei die planetaren Grenzen zu respektieren.
Doughnut Economics plädiert dafür, sich von der Konzentration auf das Wirtschaftswachstum als primärem Indikator für Erfolg zu lösen und zielt darauf ab, soziale Gerechtigkeit mit ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Es fordert dazu auf, wirtschaftliche Prioritäten neu zu überdenken, regenerative und distributive Systeme zu gestalten und Innovation und Zusammenarbeit zu fördern, um das Wohlergehen aller im Rahmen der Möglichkeiten des Planeten zu erreichen.
Mehrere Städte wie Amsterdam und Kopenhagen haben Doughnut Economics als Rahmen für die Politikgestaltung und Stadtentwicklung in Erwägung gezogen. Aber auch im Rahmen eines Nachhaltigkeitsprozesses im Unternehmen kann das Framework sinnvoll eingesetzt werden. Durch die Verwendung von Doughnut Economics in einem Workshop können Sie nicht nur das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung schärfen, sondern auch praktische und umsetzbare Lösungen und Strategien entwickeln, um positive Veränderungen herbeizuführen.
