„Klimawandel“ und „Nachhaltigkeit“ sind zwei in der öffentlichen Diskussion mittlerweile omnipräsente Begriffe, werden aber leider vielfach nur in Form undifferenzierter Schlagworte benutzt. Welchen Beitrag wir durch unser tägliches Tun bzw. der Wald durch seine Existenz sowie seine Art der Bewirtschaftung zum Klimawandel bzw. zur Nachhaltigkeit beisteuern, ist dabei den wenigsten Menschen bewusst. Die hier beschriebene Übung wird im Wald durchgeführt. Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein für die die Zusammenhänge zwischen Ressourcenvorrat, Ressourcennutzung und Klimawandel zu schärfen.
Dazu werden drei Teilnehmenden-Gruppen gebildet, die stellvertretend jeweils entweder Mensch, Wald oder Klima vertreten. Sie spielen das Mensch-Wald-Klima-System durch. Dazu stellen sie sich in einem gleichseitigen Dreieck auf, jede der Gruppen in einer Ecke. Auf diese Weise liegt zwischen den drei Ecken jeweils ein Prozessschritt des Mensch-Wald-Klima-Systems. Jede Gruppe verfügt über die gleiche Anzahl an Ästen. Diese stehen bei der Gruppe Wald stellvertretend für Holzzuwachs und Kohlenstoffbindung, bei der Gruppe Mensch für den aktuellen Ressourcenverbrauch und bei der Gruppe Klima für die Menge an Kohlenstoffdioxid und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre.
Am Ende jeder Runde werden zunächst einzeln in jeder Gruppe und anschließend im Plenum die Situation sowie deren Ursachen und Folgen analysiert und diskutiert: Blieben die Stöcke vergleichbar zwischen den Gruppen verteilt und was bedeutet nachhaltige Wirtschaft? Warum kam es zu einem Ungleichgewicht zwischen den Gruppen und was bedeutet dies für die einzelnen Gruppen? Wie kann ausgehend von einer Ungleichverteilung zwischen den Gruppen wieder eine Balance im Mensch-Wald-Klima-System hergestellt werden?
Diese Übung trägt zunächst dazu bei, sich die die Funktionsweise des Kohlenstoffkreislaufs und die Ursachen des Klimawandels bewusst zu machen, die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit zu erkennen und Formen nicht-nachhaltiger Entwicklung zu bewerten. Dazu gehört auch eine Reflexion der eigenen Lebens- und Konsumgewohnheiten. Am Ende sollen die Teilneh- menden möglichst konkrete Handlungs- bzw. Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung entwickeln und diese auch auf die Spielregeln übertragen.