Das MSI-Prinzip formuliert die Wichtigkeit von Sinnesreizen bei der Entwicklung neuer Ideen sowie die Art und Weise, diese in die Prozesse von Organisationen einzubinden.
Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Gehirnaktivität und die Fähigkeit, Ideen zu entwickeln, von der Intensität und dem Inhalt einzelner Sinnesreize abhängen. Sind diese zu schwach, versucht das Gehirn, Energie zu sparen, indem es auf Reize mit Routineantworten reagiert.
Dies liegt unter anderem daran, dass dem bewussten Denken und der Entwicklung von Ideen weniger als 0,01 Prozent der Hirn-Aufnahmekapazität zur Verfügung stehen. So werden nahezu alle Sinnesreize ins unterbewusste Denken gelenkt und dort verarbeitet. Das Resultat: Die meisten Aufgaben im Alltag werden unterbewusst durch eintrainierte Muster gelöst. Vom Zähneputzen bis zum Lenken eines Autos arbeitet das Gehirn bevorzugt ohne bewusstes Denken. Nur in Situationen, die vom Gehirn als besonders wichtig eingestuft werden, nutzt es das Bewusstsein, um eine Lösung zu finden. In diesem Moment entstehen Ideen.
Die gewohnte Verhaltensweise des Gehirns, Anfragen mit Musterreaktionen zu beantworten, führt dazu, dass es sehr schwer ist, in der normalen Arbeitsumgebung und bei sich wiederholenden Abläufen frische Ideen oder alternative Lösungswege zu finden. Nur durch das Ändern der äußeren Gegebenheiten und deren Wahrnehmung lässt sich das Gehirn zur Aktivierung eines bewussten Denkens animieren.
Folgt man der im MSI-Prinzip formulierten Argumentation, ist die Qualität von Sinnesreizen der wesentliche Schlüssel zur Steigerung der Ideenproduktion.
Die Begriffe MSI und Multisensorische Ideenentwicklung sowie die beschriebene Erkenntnis wurden durch Sabine und Jørn Rings von der Firma NEU – Gesellschaft für Innovation mbH geprägt.