Naturverjüngungsquadrat

Naturverjüngungsquadrat

Die Wachstumsdynamik junger Bäume auf einem Quadratmeter Waldboden in Relation zum Standraum eines alten Baumes sind ein anschauliches Transferbeispiel zu den Themen Konkurrenz und Kooperation, Individuum und Kollektiv, Wettbewerb, Qualitätssicherung und nachhaltige Entwicklung.

Outdoor-Transferübung: Auf einem Quadratmeter Waldbodenfläche werden die dort stehenden Sämlinge und jungen Bäume ausgezählt. Hochgerechnet auf den Standraum eines einzigen alten Baumes wird deutlich, dass hier oft über 5000 Bäume im Wettbewerb stehen. Ziel ist die Erkenntnis, dass scheinbar unangemessen hohe Anfangs-Investitionen hier eine Investition in den Erhalt der Art und in eine qualitativ hochwertige Reproduktion bedeuten. Die Sämlinge und Jungbäume fördern einerseits die Standortqualität, die Bodenqualität und das Kleinklima und tragen durch ihren Wettbewerb gleichzeitig zur Selektion und damit zur Qualitätssicherung in der Reproduktion bei. Zudem dienen sie vielen Waldtieren als Nahrung.

Dabei ist der Wettbewerb, wie im realen Leben, oftmals von außen beeinflusst und daher nicht immer fair. Fällt ein Same auf dem Waldboden in eine kleine feuchte Senke, hat er dort ungleich bessere Startbedingungen wie ein Same, der einen Meter daneben auf einer Fläche mit Bodenverdichtung oder gar auf einem Stein landet. Landen zwei Samen direkt nebeneinander auf dem Boden, beginnt der Wettbewerb unmittelbar nach dem Keimen. Wachsen sie mit einem gewissen Mindestabstand zueinander auf, kann es sein, dass sie auch gemeinsam alt werden. Auch ob ein Sämling oder junger Baum von Rehen verbissen wird, entscheidet über die Startbedingungen eines Baumes, oftmals sogar über sein Überleben.

Startimpuls für die Wachstums- und Wettbewerbsphase sind vielfach veränderte Rahmenbedingungen in Form von mehr Licht. Ausgelöst z.B. durch altersbedingte Absterbeprozesse, klimatisch-, standorts- oder insektenbedingte Vitalitätsverluste, Krankheiten (Eschensterben), Windwurf oder Schneebruch. Ab- sterbeprozesse sind also in der Regel gleichzeitig „Startdünger“: Das Absterben der Einen fördert das Wachsen der Anderen. Ein Wechselspiel, das vergleichbar auch bei Start-ups in der Wirtschaft beobachtet werden kann.

Am Beispiel des Naturverjüngungs-Quadrats können also zahlreiche Management- und Team-relevante Themen beobachtet und besprochen werden. Zudem ist das in sich geschlossene Lebenszyklus-System eines Baumes und des natürlichen Ökosystems Wald auf Basis von Photosynthese und Kreislaufwirtschaft eine Blaupause für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Entwicklung. Das Naturverjüngungs-Quadrat veranschaulicht sehr konkret die Themen Konkurrenz und Kooperation, Individuum und Kollektiv, sowie Wettbewerb und Qualitätssicherung.

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