Im auf die Ist-Analyse aufbauenden, zweiten Teil der Ökosystemanalyse geht es um die evolutionäre Weiterentwicklung des Ökosystems und die Entwicklung von Handlungsoptionen für die Zielerreichung. Ziel ist die Formulierung von konkreten Maßnahmenvorschlägen für die Weiterentwicklung der Organisation.
Vorab wird zunächst noch einmal das in der Ist-Analyse identifizierte Netzwerk betrachtet und die dort formulierte Ausgangs- Fragestellung aufgerufen, zu welchem Zweck die Ökosystem- Analyse überhaupt durchgeführt werden soll. Ebenso werden die Ergebnisse der Ist-Analyse zum aktuellen Zustand der Ökosystems noch einmal bewusst gemacht. Ergänzend geht es um die Relevanz der Verbindungen zwischen der Organisation und den biotischen (lebendigen) Akteuren (Menschen, Interessensgruppen, Tiere, Pflanzen etc.) sowie den abiotischen (nicht lebenden) Faktoren (Klima, Topografie, Bauwerke, IT, Gesetze, Bürokratie) im Netzwerk. Wer ist am wichtigsten und förderlichsten, wer am problematischsten oder sogar schädlich?
Ab hier liegt der Fokus dann ausschließlich auf der Zukunft und den Entwicklungs-Optionen sowie den Chancen und Risiken. Zu wem sollte hinsichtlich einer möglichst günstigen Entwicklung mehr Nähe, vielleicht auch eine konkrete Kooperation oder eine strategische Partnerschaft gesucht werden? Und wer bindet Res-sourcen zum Nachteil der eigenen Entwicklung, entwickelt sich zunehmend zur Konkurrenz und sollte daher kritisch beobachtet und begleitet oder ganz gemieden werden? Wer sind die wichtigsten Akteure und welches sind die entscheidenden Rahmenbedingungen und Faktoren, die einen positiven Einfluss auf die eigene Entwicklung haben können? Einer systematischen und sorgfältigen Analyse des Wechselspiels von Konkurrenz und Kooperation kommt in volatilen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, um frühzeitig sowohl mögliche Engpässe und Konfliktsituationen als auch Synergismen, neue Nischen und Entwicklungspotenziale zu erkennen.
Auf der Basis dieser analytischen Betrachtungen und daraus resultierenden Erkenntnissen werden Entwicklungsoptionen identifiziert und Thesen zur Weiterentwicklung der Organisation in ihrem Ökosystem bzw. zur Weiterentwicklung des Ökosystems formuliert. Vergleichbar den Schritten im Projektmanagement werden im folgenden konkrete Maßnahmenvorschläge zur Zielerreichung formuliert und priorisiert, Ressourcen und Verantwortlichkeiten benannt und ein Zeitplan erstellt.
Die für die Ökosystem-Analyse kennzeichnende umfassende, systematische und ganzheitliche Betrachtungsweise trägt zu einer realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen und ge- sellschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten bei. Und damit auch zu einer vorausschauend-umsichtigen Entwicklungsplanung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.