Haben Sie schon mal von einem Deceptive Pattern gehört? Wenn Sie im Internet unterwegs sind, sind Sie definitiv schon mit ihnen in Kontakt gekommen. Vielleicht sogar heute. Deceptive Patterns, oder früher auch Dark Patterns genannt, finden sich in einer Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Sie verführen Nutzer dazu, gewisse Dinge zu tun, die nicht in ihrem eigenen Interesse, sondern primär in dem der dahinterliegenden Firma sind. Dabei machen sie sich Jahrzehnte der Verhaltensforschung zu Nutze, welche genau beschrieben hat, wie wir unsere Entscheidungen treffen und wie wir dabei beeinflusst werden können.
Wann haben Sie das letzte Mal versucht, die Cookies einer Webseite zu verneinen, nur um schlussendlich doch alle zu akzeptieren, weil das Eingabefeld so unübersichtlich gestaltet wurde? Oder haben Sie schon mal eine Unterkunft schneller gebucht, weil Ihnen direkt angezeigt wurde, wie viele Leute sich gleich- zeitig dasselbe Hotel anschauen? Manchmal muss man nicht mal direkt aktiv werden, sondern einfach Netflix die nächste Episode abspielen lassen, welche noch vor Ende des laufenden Abspanns bereits angezeigt wird. Egal wie lange man schon auf der Plattform verweilt.
Deceptive Patterns sind dabei nicht auf den digitalen Raum beschränkt, obwohl sie da sehr häufig anzutreffen sind. Auch in physikalischen Dienstleistungen treffen wir auf Patterns, welche uns zu mehr Konsum verleiten, oder zumindest uns an der Durchsetzung unserer Intentionen hindern. Ein Beispiel sind die häufig komplizierten Kündigungsprozesse für Mobilfunktarife oder auch Abonnements für Zeitschriften. Auch im Urlaub, wenn wir eigentlich nur noch den vorbestellten Mietwagen abholen möchten, werden wir zum Abschluss von weiteren Versicherungen verleitet. Am berühmtesten ist dabei jedoch die sogenannte Quengelzone, welche vor der Supermarktkasse mit verschiedensten Süßigkeiten Kinder oder zumindest das Kind in einem selbst zum Kauf animiert, während man geduldig wartet.
Planet Patterns drehen den Spieß um. Wie oben ausgeführt gibt es unzählige Beispiele, wie Deceptive Patterns uns zu Verhalten verführen, welches nicht uns, sondern den dahinterliegenden Profitinteressen dient. Dabei schaden wir nicht nur uns selbst, sondern durch unseren Konsum auch dem Planeten. Patterns sind jedoch nur ein Tool, welches von Designerinnen und Produktenwicklern eingesetzt wird, um die von ihren Organisationen gesteckten Ziele zu erreichen. Das heißt, die Patterns an sich sind per se wertefrei. Damit können sie bei einer achtsamen Anwendung auch für gute Zwecke angewandt werden, welche eine nachhaltige Verhaltensweise fördern. Wir können Deceptive Patterns also in Planet Patterns umdeuten.