Der Product System Innovation Checkup ist ein Tool und Bestandteil der Ten-Types-Of-Innovation-Makromethode (ebenfalls hier beschrieben). Der sechste der Ten Types Of Innovation beschreibt Innovationen, die nicht einzelne Produkte betreffen, sondern von der Kombination und Bündelung mehrerer Produkte und/oder Services gekennzeichnet werden.
Die Product-System-Innovation kann darin bestehen, dass Einzelprodukte modular sind, zusammenarbeiten oder integriert werden können. Werte und Nutzen können auch dadurch erzeugt werden, dass Verbindungen hergestellt werden zwischen Angeboten, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben.
Beispiel: In Taipeh kann man in der U-Bahn Einkäufe tätigen, mit seinem Mobiltelefon kann man über das Internet Lebensmittel bestellen. Diese kann man dann am Ausstiegsort aus der Kühlbox eines Automaten entnehmen.
Mit Product-System-Innovationen bauen Sie sich ihr eigenes Nutzen-Ökosystem auf, das Ihre Kunden begeistert und von Mitbewerbern schwer kopierbar ist.
Produkte zu bündeln, beziehungsweise verwandte Angebote zusammenzufassen und in einer gemeinsamen Verpackung zu verkaufen, ist das gängigste Modell eines Product Systems. Im 20. Jahrhundert haben vor allem Technologie-Konzerne mit genau solchen Modellen gearbeitet. Sie haben Plattformen entwickelt und andere Unternehmen damit dazu angespornt, ihre Angebote mit der Plattform kompatibel zu gestalten.
Andere Product-System-Innovationen beruhen auf Erweiterungen zu bestehenden Produkten oder Kombinationen von Services und Produkten. Es ist nicht immer notwendig, dass alle Komponenten des Systems selbst produziert werden.
Erfolgreiche Product-System-Innovationen in der Praxis:
– Mozilla: Die Non-Profit-Organisation wurde mit Firefox berühmt. Der Web-Browser basiert auf einer Open-Source-Plattform, die unabhängigen Entwicklern erlaubt, unzählige passende Plugins zu programmieren. Im Jahr 2012 benutzten 450 Millionen Menschen weltweit Firefox.
– Oscar Mayer: Lunchables sind Pakete mit Crackern, Fleisch, Käse und Desserts – Produkte, die auch einzeln von Oscar Mayer angeboten werden. Zusammengepackt sind es handliche Pausensnacks für Schulkinder.
– ELFA: 1948 designte der Schwede Arne Lydmar ein modulares Aufbewahrungssystem, bestehend aus Schrank, Regalen und Schiebetüren. Die Variations- und Kombinationsmöglichkeiten sind für die Kunden in der Praxis grenzenlos.