Science Based Targets ermöglichen Unternehmen, ihre Klimaziele auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse festzulegen. Diese Ziele sind darauf ausgelegt, einen gerechten Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu leisten, wie es im Pariser Abkommen festgelegt wurde. Die Bestandteile der Science Based Targets umfassen:
- Zielsetzung: Festlegung eines spezifischen Emissionsreduk- tionsziels basierend auf wissenschaftlichen Daten und Klimamodellen.
- Verbindung zur Wissenschaft: Integration aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Berechnung der erforderlichen Emissionsreduktionen und zur Überprüfung der Zielerreichung.
- Sektorspezifische Ansätze: Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten und Emissionsprofile verschiedener Branchen, um realistische und ambitionierte Ziele zu setzen.
- Langfristige Perspektive: Berücksichtigung der langfristigen Auswirkungen und Zielsetzungen, um einen nachhaltigen Wandel zu unterstützen.
Koordiniert werden die SBTs durch die Science Based Targets in- itiative (SBTi). Die Initiative ist eine Partnerschaft zwischen dem CDP, dem United Nations Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF).
Vorteile der Science Based Targets
- Glaubwürdigkeit: Science Based Targets basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und erhöhen die Glaubwürdigkeit und Transparenz von Unternehmen im Bereich des Klimaschutzes.
- Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die Science Based Targets setzen, können ihre Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit unterstreichen und sich als attraktive Partner für Kunden, Investoren und Mitarbeiter positionieren.
- Risikomanagement: Durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen können Unternehmen Risiken im Zusammenhang mit klimabedingten Auswirkungen, wie z.B. Regulierungen oder versorgungsbezogenen Risiken, verringern.
- Innovationsförderung: Die Festlegung von Science Based Targets fördert die Entwicklung und Umsetzung innovativer Technologien und Geschäftsmodelle im Bereich der emissionsarmen Wirtschaft.
Grenzen der Science Based Targets
- Komplexität: Die Festlegung und Umsetzung von Science Based Targets erfordert umfangreiche Analysen und Fachwissen in Bezug auf Treibhausgasemissionen und Klimamodelle.
- Abhängigkeit von externen Faktoren: Science Based Targets basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und können von neuen Forschungsergebnissen und Entwicklungen beeinflusst werden.
- Umsetzungsrisiken: Die Erreichung von Science Based Targets erfordert oft erhebliche Investitionen und Veränderungen in den Geschäftsprozessen, was mit Risiken und Herausforderungen verbunden sein kann.
Kritik an den Science Based Targets
- Es müssen sich weltweit viele Unternehmen an den SBT beteiligen, damit die Auswirkungen auf das Klima reduziert werden können.
- Die Beteilung durch Unternehmen ist freiwillig.
- In manchen Branchen, wie zum Beispiel Unternehmen mit sehr heterogenen Produkten wie in der Chemiebranche oder in derLuftfahrt, ist es fast unmöglich, das 1,5° Ziel zu erreichen.