Was wäre, wenn du eine Diktatorin wärst und die Armut weltweit auflöst? Das ist nur eine von Tausenden möglichen Fragen aus dem „SDG-Gedankenexperiment“. Das Kartenspiel wurde vom Nachhaltigkeitscluster Oberfranken entwickelt, um ein tiefes Verständnis der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) zu fördern und gleichzeitig kreative Denkprozesse für nachhaltige Lösungen anzuregen. Das Spiel ermöglicht es den Teilnehmenden, auf spielerische Weise in die Welt der Nachhaltigkeit einzutauchen, Ideen für nachhaltige Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln, sowie verschiedene Methoden zur Lösungsfindung zu erproben.
Das Hauptziel des „SDG-Gedankenexperiments“ ist, die Teilnehmenden mit den 17 SDGs vertraut zu machen und sie dazu zu ermutigen, über deren Bedeutung und Anwendungsmöglichkeiten nachzudenken. Gleichzeitig sollen sie ihre Kreativität entfalten und innovative Konzepte für eine nachhaltige Zukunft entwickeln. Die Methode bietet eine praktische Möglichkeit, die Komplexität der SDGs zu verstehen und sie in konkreten Kontexten anzuwenden.
Das Spiel umfasst vier verschiedene Kartentypen: „Was“, „Wer“, „Wo“ und „Wie“. Mit Ausnahme der Was-Karten gibt es für jeden Typ Karten auch Blankokarten, um das Spiel selbstständig zu erweitern.
Die „Was“-Karten repräsentieren die 17 SDGs und dienen als Ausgangspunkt für die Gedankenexperimente.
Die „Wer“-Karten stellen unterschiedliche Akteure dar:
- Einzelpersonen: Mitarbeiter, Diktatorin, Außerirdischer, Elon Musk, Journalistin, Wissenschaftlerin
- Organisationen: Konzern, Behörde, Start-up, Bank, NGO, KMU, Handel
- Kategorien: Kunde, Lieferant, Privatperson, Branche
- Die „Wo“-Karten definieren verschiedene räumliche Kontexte, in denen die Ideen umgesetzt werden könnten:
- Direktes Umfeld
- Regional, Deutschland, EU, Global, Weltall
- In der Stadt, Auf dem Land, Im Meer
- Hochschule, Ein Land nach Wahl
Die „Wie“-Karten bieten verschiedene Methoden und Ansätze zur Lösungsfindung sowie „Ereigniskarten“, die weitere Rahmenbedingungen für die Ideenfindung addieren:
- 6-3-5-Methode, Walt-Disney-Methode, 5-Why-Methode, Kopfstandmethode, Erstelle einen Pitch
- Nachhaltigkeitsprinzipen: Suffizienz, Konsistenz, Effizienz
- Umweltpolitik Deutschlands: Verursacherprinzip. Kooperationsprinzip, Vorsorgeprinzip
- Ereigniskarten: Ziehe eine weitere Wer- und Was-Karte, Dumusst es allein ohne Unterstützung schaffen, Es darf kein Geld kosten, Du hast nur ein Jahr Zeit.
Die Vielfalt der Karten ermöglicht es den Teilnehmenden, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und ihre Denkweisen zu erweitern. Das Spiel fördert das Querdenken und ermutigt dazu, innovative Verbindungen zwischen den SDGs, den Akteuren und den Kontexten herzustellen. „Ereigniskarten“ sorgen für zusätzliche Herausforderungen und fördern das improvisierte Denken.
Ein besonderer Vorteil des „SDG-Gedankenexperiments“ ist seine Anpassungsfähigkeit. Die Methode kann sowohl mit den bereitgestellten Spielkarten als auch ohne diese durchgeführt werden. Die Teilnehmenden können das Gedankenexperiment auf verschiedene Weisen anwenden, sei es als Gruppenaktivität oder als individuelles Übungsprojekt. Dabei werden nicht nur nachhaltige Ideen entwickelt, sondern auch die Fähigkeit zur ganzheitlichen und zielgerichteten Problemlösung geschult.