Stakeholderbefragung

Stakeholderbefragung

Stakeholderbefragungen sind ein Instrument, um die Meinungen, Bedürfnisse und Erwartungen von Stakeholdern zu erfassen und ihnen eine Stimme zu geben, um Entscheidungen zu verbessern und nachhaltige Praktiken zu fördern.

Im Nachhaltigkeitsmanagement sind Stakeholderbefragungen von großer Bedeutung, da sie dazu beitragen, die verschiedenen Perspektiven und Anliegen der Stakeholder zu verstehen, in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und die Kommunikation zur Nachhaltigkeit an den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen auszurichten.

Zum Einsatz können gängige Befragungsmethoden wie persönliche Gespräche, schriftliche Befragungen oder Online-Befragungen kommen. Aus Kapazitäts- und Kostengründen werden in der Praxis meist online-basierte Befragungen angewandt. Je nach Art der Befragung ist auf die gängigen Vorschriften des Datenschutzes zu achten.

Vorteile einer Stakeholderbefragung sind die Möglichkeit, Stakeholder einzubeziehen, ihre Perspektiven zu verstehen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und den Dialog und das Engagement zu fördern. Grenzen liegen in der begrenzten Repräsentativität der Stichprobe und der möglichen Verzerrung der Ergebnisse durch unehrliche oder voreingenommene Antworten.

Im Rahmen einer Stakeholderbefragung zum Thema Nachhaltigkeit werden in der Regel die folgenden Stakeholdergruppen befragt:

  • Kunden sind von großer Bedeutung, da sie die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens nutzen und Interesse an nachhaltigen Alternativen haben können.
  • Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle, da sie das Unternehmen repräsentieren und mit den nachhaltigen Praktiken des Unternehmens in Berührung kommen.
  • Lieferanten sind entscheidend für die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens, da sie bei der Beschaffung von Rohstoffen und Materialien eine Rolle spielen.
  • Investoren und Aktionäre sind daran interessiert, wie das Unternehmen mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten umgeht, da dies Auswirkungen auf die finanzielle Leistung und den Ruf des Unternehmens haben kann.
  • Gemeinschaften vor Ort und andere Interessengruppen sind direkt von den Aktivitäten des Unternehmens betroffen und haben ein Interesse an nachhaltigen Praktiken.
  • Regulierungsbehörden setzen Standards und Vorschriften im Bereich Nachhaltigkeit und haben ein Interesse daran, die Einhaltung dieser Vorschriften zu überwachen.
  • NGOs und Aktivisten spielen eine wichtige Rolle bei der Überwachung und Beeinflussung der Nachhaltigkeitspraktiken von Unternehmen und können wertvolles Feedback und Einsichten liefern.Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Stakeholdergruppen, die in einer Befragung einbezogen werden, von der Branche, dem Unternehmen und dem spezifischen Kontext abhängen können. Die Auswahl der Stakeholdergruppen sollte darauf abzielen, alle relevanten Parteien einzubeziehen, die von den nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten des Unternehmens betroffen sind oder Einfluss darauf haben. Aufgrund der großen Grundgesamtheit machen i.d.R. Mitarbeiter und Kunden (bei B2C-Unternehmen) den größten Anteil der befragten Personen aus.Themenspektrum einer Stakeholderbefragung.

Im Rahmen einer Stakeholderbefragung für Nachhaltigkeit können verschiedene Fragen gestellt werden, abhängig von den Zielen der Befragung und den spezifischen Interessen und Anliegen der Stakeholder. Beispiele für allgemeine Fragen zur Wahrnehmung von Nachhaltigkeit:

  • Wie wichtig ist Ihnen das Thema Nachhaltigkeit?
  • Wie gut fühlen Sie sich über Nachhaltigkeitsaspekte informiert?
  • Welche Erwartungen haben Sie an Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Beispiele für Fragen zur Bewertung des Unternehmens oder Projekts in Bezug auf Nachhaltigkeit:

  • Wie würden Sie die Nachhaltigkeitsleistung unseres Unternehmens bewerten?
  • Inwieweit halten Sie unsere Nachhaltigkeitsziele für realistisch und glaubwürdig? Beispiele für Fragen zur Priorisierung von Nachhaltigkeitsthemen:
  • Welche Nachhaltigkeitsthemen halten Sie für besonders wichtig oder dringend? Da Stakeholder oftmals die meisten Themen für wichtig halten, empfiehlt es sich hier keine Skala anzubieten, sondern vorgegebene Themen in eine priorisierte Rangfolge bringen zu lassen.
  • Welche Aspekte sollten Ihrer Meinung nach bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen Priorität haben?

Beispiele für Fragen zur spezifischen Nachhaltigkeitspraxis des Unternehmens:

  • Wie zufrieden sind Sie mit unserer Umweltbilanz oder unserem Ressourcenverbrauch?
  • Wie bewerten Sie unsere Maßnahmen zur Förderung der sozialen Verantwortung?

Beispiele für Fragen zur Kommunikation und Transparenz:

  • Über welche Medien erreichen wir Sie zu Nachhaltigkeitsthemen?
  • Welche Informationen erwarten Sie von uns in Bezug auf unsere Nachhaltigkeitspraktiken?

Beispiele für Fragen zur Zusammenarbeit und Engagement:

  • Wie können wir Sie besser in unsere Nachhaltigkeitsinitiativen einbeziehen?
  • Inwieweit würden Sie mit uns zusammenarbeiten, um gemeinsame Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?

Es ist wichtig, die Fragen so zu formulieren, dass sie präzise und verständlich sind. Vorgegebene Antwortmöglichkeiten erleichtern die Rückmeldung auch für Personen, die mit dem Thema Nachhaltigkeit weniger vertraut sind. Ergänzende offene oder halb-offene Fragen können zusätzliche Einblicke und Feedback ermöglichen.Die Fragen sollten darauf abzielen, eine breite Palette von Meinungen und Perspektiven der Stakeholder einzufangen und gleichzeitig genügend spezifische Informationen zu erhalten, um die Nachhaltigkeitsstrategie und -praxis des Unternehmens zu verbessern. Verwendete Skalen sollten leicht verständlich und ausreichend beschriftet sein.Die Erfassung sozio-demografischer Merkmale ermöglicht eine Clusterung und damit später einen adressatengerechten Austausch mit den einzelnen Stakeholdern bzw. -gruppen.

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