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Stone Soup

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Steinsuppe: eine alte, osteuropäische Fabel und Fantasie-Fragen. Diese Methode lehrt uns, wie wir unsere Vorstellungskraft mit Fantasie-Fragen mobilisieren können, und wie wir aus diesen Fantasien Ideen generieren können.

Die folgende Fabel der Steinsuppe ist in verschiedenen Varianten erzählt und aufgeschrieben worden: Der Herbstwind war kalt geworden und die Blätter der Bäume waren bunt. Das Rot und Gelb glühte, als ob die Blätter das Sonnenlicht gespeichert hätten und nun langsam abgeben würden. Die Felder waren übersät mit goldenen Kürbissen und die Äpfel an den Bäumen so rot, dass man ihren süßen Saft fast riechen konnte.

Die Kleidung des barfüßigen Bettlers war zerrissen, sein Haar zerzaust. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, als er den Duft von geräuchertem Fleisch aus dem Dorf roch. Er hatte seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Hungrig errichtete er ein Feuer an Dorfrand, setzte seinen Kessel darauf und platzierte einen kleinen Stein darin. „Stelle dir nur einmal vor,“ sagt er zu sich selbst „man könnte aus diesem Stein eine köstliche Suppe zaubern“. Er setzte sich auf eine Kiste und gab vor, tatsächlich Suppe zu kochen.

Die neugierigen Leute kamen aus dem Dorf heraus und versammelten sich um sein Feuerchen. Sie fragten ihn, was er denn kochte, und er erzählte ihnen von dem magischen Stein, mit dem man köstliche Suppe kochen konnte. „Steinsuppe schmeckt am besten nach dem ersten Frost“, erklärte er ihnen.

Die Dörfler waren fasziniert von seiner Suppe und begannen, das feine Aroma zu kommentieren. Der Bettler lud sie ein, ihm Gesellschaft zu leisten. Die erfreuten Dörfler sagten, sie würden ihr eigenes Abendessen beisteuern, um ein gemeinsames Gourmet-Essen zu vervollständigen.

Sie kehrten mit Gemüse, Obst, Geflügel, Schinken und Würsten zurück. „Lasset uns beten“, sprach der Dorfpfarrer. Der Bettler dachte bei sich: „Ich bete, dass das Essen nicht kalt wird, bis er fertig ist.“ Dann machte sich der Bettler über das Essen her.

Er aß von allem, was aufgetischt war, als gäbe es kein Morgen. Er spießte vier gekochte Eier auf sein Messer auf und verschlang sie mit vier Scheiben gebratenem Schinken. Er schnitt zwei dicke Scheiben Putenfleisch ab und schaufelte sie in seinen Mund hinein und stopfte einige gekochte Kartoffeln und Bohnen hinterher. Danach riss er ein großes Stück gebuttertes Brot ab und aß auch das noch.

Er schien dabei gar nicht wahrzunehmen, dass die Dörfler Schüssel um Schüssel von seiner wundervollen Suppe löffelten, während er alles aß, was in erreichbarer Nähe war – einschließlich eines halben Erdbeerkuchens.

Als er fertig war, blieb er einige Momente regungslos sitzen. Endlich stand er auf, packte seinen Stein ein und ging weg. Er verließ das Dorf, ohne auch nur einen einzigen Blick zurückzuwerfen.

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