Sustainable Decision Matrix

Sustainable Decision Matrix

Entscheidungswerkzeug und -vorlage für nachhaltige unternehmerische und persönliche Entscheidungen.

Die Sustainable Decision Matrix ist ein Werkzeug, das dazu dient, Entscheidungen objektiver und fundierter zu gestalten. Entwickelt wurde die Entscheidungsmatrix von Stuart Pugh, einem renommierten britischen Produktentwickler und Professor an der University of Strathclyde in Glasgow. Ursprünglich konzipiert, um verschiedene Varianten von Produkten miteinander zu vergleichen, hat sich die Anwendungsbreite dieser Methode über die Produktentwicklung hinaus ausgedehnt und wird heute genutzt, um eine Vielzahl von Entscheidungssituationen zu bewältigen.

Oftmals werden die Kriterien einer Entscheidungssituation nicht explizit diskutiert und visualisiert, was zu subjektiven und möglicherweise weniger fundierten Ergebnissen führen kann. Die Entscheidung wird so auch anfälliger für kognitive Verzerrungen. Die Sustainable Decision Matrix behebt diese Schwäche, indem sie einen klaren und strukturierten Ansatz zur Identifizierung, Bewertung und Gewichtung von Kriterien bietet. Kriterien im Bereich der Nachhaltigkeit sind oft nachgelagert oder werden vergessen, da sie im Unternehmen noch nicht als Leistungskenn- zahlen (KPIs) etabliert sind. Es empfiehlt sich daher, Nachhaltigkeitskriterien im jeweiligen Kontext festzulegen und in Entscheidungssituationen zu etablieren. Ein vordefiniertes Template einer Entscheidungsmatrix mit Nachhaltigkeitskriterien kann hierbei unterstützen.

Im ersten Schritt können die nachhaltigen Entscheidungskriterien abstrakt sein:

• ökonomische Nachhaltigkeit, 

• ökologische Nachhaltigkeit, 

• soziale Nachhaltigkeit.

Dies ermöglicht zwar die universelle Anwendung über unterschiedliche Kontexte (von Produktentwicklung bis zur Lieferantenauswahl). Allerdings ist dadurch die Bewertung nur schwer objektivierbar. Es empfiehlt sich daher, die Entscheidungskriterien mithilfe der drei Vektoren der Nachhaltigkeit konkreter zu bestimmen. Zum Beispiel können ökonomische Kriterien durch finanzielle Kennzahlen operationalisiert werden, während ökologische und soziale Aspekte in umweltbezogenen Indikatoren und sozialen Metriken quantifiziert werden können.

Alternativ können die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen als Referenz genutzt werden, um die Auswirkungen einer Entscheidung auf eine breitere gesellschaftliche und ökologische Ebene zu erfassen. Wählen Sie in diesem Fall eine Auswahl der in Ihrem Kontext fokussierten Sustainable Development Goals (SDGs) aus, zum Beispiel:

• zahlt auf Bezahlbare und saubere Energie ein,
• zahlt auf Industrie, Innovation und Infrastruktur ein, 

• zahlt auf Weniger Ungleichheiten ein,
• zahlt auf Nachhaltige/r Konsum und Produktion ein, 

• zahlt auf Maßnahmen zum Klimaschutz ein.

Aber auch hier wird die Bewertung nur schwer objektivierbar sein. Es empfiehlt sich daher die Ableitung konkreter Ziele und Kennzahlen aus den gewählten SDGs. Am Beispiel der fünf vorher genannten SDGs könnte das für eine Lieferantenauswahl so aussehen:

• Anteil regenerativer Energie bei der Rohstoffproduktion, 

• Nutzung nachhaltiger Transportmittel,
• Risikoscore Wahrung der Menschenrechte,
• Recyclingquote,

• Scope1 und Scope2-Emissionen am Standort des Lieferanten.

Die Entscheidungsmatrix gibt es in einer einfachen Form und einer gewichteten Form, bei der man die unterschiedlichen Entscheidungsparameter priorisieren bzw. bestimmten Parametern mehr Gewicht verleihen kann. Zwei Beispiele sollen abschließend die nachhaltige Entscheidungsmatrix visualisieren:

Beispiel 1: Einfache Entscheidungsmatrix (private Entscheidung) – Wohin geht es in den Urlaub?

Die Optionen werden qualitativ (–, -, o, +, ++) bewertet. Für die Gesamtbewertung werden + und – miteinander verrechnet.

Beispiel 2: Gewichtete Entscheidungsmatrix (Entscheidung im Unternehmenskontext) – Lieferantenauswahl

Hier werden die Optionen auf einer Skala von 1 (schlechtestes Ergebnis) bis 5 (bestes Ergebnis) Punkten bewertet. Zusätzlich wird eine Gewichtung der Kriterien (3 = höchste Priorität) durch- geführt. Für die Gesamtbewertung wird die Bewertung mit der Gewichtung multipliziert.

Obwohl Bejing Plastics einen Punkt weniger als der andere Marktbegleiter erhält, entscheidet man sich für diesen Lieferanten, weil er in den Kategorien Scope 1/2- Emissionen und Teilepreis am besten abschneidet.

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