Der Sustainable First Filter ist eine Bewertungsmethode, die eine große Auswahl an Ideen durch einen ersten, nachhaltigen Filter schickt und so auf ein bearbeitbares Maß reduziert. So werden zunächst nur die Ideen weiterbearbeitet, die in einer ersten Bewertungsrunde von den Teilnehmenden nach Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt wurden.
Die Teilnehmenden arbeiten beim Bewerten mit Klebepunkten, wobei eine unbegrenzte Anzahl an Punkten in zwei oder drei Farben ausgeteilt wird. Die Ideen aus einer ersten Ideenfindung werden bewertet nach:
• Farbe 1 = Kriterium 1 (bspw. „Die Idee sorgt dafür, dass wir Nachhaltigkeitsvorreiter in unserer Branche werden“)
• Farbe 2 = Kriterium 2 (bspw. „Die Idee ist umsetzbar, ohne dass wir dabei zusätzliches CO2 emittieren“)
• Farbe 3 = Kriterium 3 (bspw. „Die Idee ist in unter sechs Monaten umsetzbar“)
Diese einfache und schnell vorbereitete Methode kann nach jeder Art von Ideenfindung im Anschluss genutzt werden und ersetzt das klassische Dot Voting (Punktebewertung), bei der oft nach „guten Ideen“ und „schlechten Ideen“ subjektiv ausgewählt wird. Mit zwei oder drei Kriterien objektivieren wir die Ideenauswahl.
Zudem nehmen wir mehr Ideen aus der Ideenfindung mit in den nächsten Schritt der Ideenanreicherung, als wenn wir die Gut/schlecht-Ein-Punktebewertung einsetzen. Denn mit dem Sustainable First Filter wird das Prinzip der Rudelbildung ausgehebelt: Normalerweise tendieren Menschen bei der Ein-Punktebewertung dazu, den Punkt an die Karte zu kleben, an der bereits viele Punkte hängen. Bei 2 oder 3 Punkten mit objektiven Kriterien dahinter streut sich die Punktebewertung auf mehr Ideenkarten. Wir lassen damit zu diesem frühen Zeitpunkt der Ideenentwicklung „mehr Unschärfe im System“, dass heißt wir lassen noch mehr Ideen im Rennen und sortieren nicht zu früh zu viele Ideen aus.
Der Sustainable First Filter setzt dazu auf Filterkriterien, die am besten einen Mix aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien darstellen. Sie werden immer und ausschließlich aus dem Projektziel abgeleitet. Der Nachhaltigkeitsaspekt sollte sich daher sowohl im Projektziel als auch in den abgeleiteten Filterkriterien wiederfinden.
Mögliche nachhaltige Filterkriterien können sein:
- große positive Wirkung auf die Natur und Umwelt
- große positive Wirkung auf die Menschen in unserer vorgelagerten Wertschöpfungskette
- große positive Wirkung auf die Gesundheit unserer Konsumenten
- große positive Wirkung auf unsere Mitarbeitenden
- großer regenerativer Effekt (sorgt für den Aufbau eines Ökosystems xxx)
- vergrößert unseren ökologischen Handabdruck
- verringert unseren ökologischen Fußabdruck
- neu und nachhaltig in unserer Branche
- neu und nachhaltig auf der Welt
- ressourcenschonend umsetzbar (z.B. energiearm, ohne Abfall,CO2-neutral, …)
- CO2-neutral ohne CO2-Kompensation umsetzbar
- sorgt dafür, dass Kreisläufe geschlossen werden
- baut Druck auf politische Systeme für mehr Nachhaltigkeit auf
- mit einem Budget von xxx voraussichtlich umsetzbar
- umsetzbar mit einem kleinen Team
- mit bestehenden Partnern schnell umsetzbar
- zahlt unmittelbar auf das Sustainable Development Goal xxx ein
Die Filterkriterien werden zusammen mit dem Projektleiter/Project Owner am besten schon vor dem ersten Projekttag festgelegt und vor der Ideengenerierung den Teilnehmenden vorgestellt. Damit wird bereits früh ein Zielkorridor für das Projekt festgesteckt.