T-shaped People

T-Shaped People

T-Shaped People sind gleichzeitig Generalisten und Spezialisten und machen durch ihre Übersetzungsleistung die nachhaltige Transformation komplexer Systeme erst möglich.

Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit lassen sich trotz der hohen Diversität an Kontexten und Fragestellungen immer dadurch charakterisieren, dass sie von systemischer Natur sind. Das heißt, sie finden idealerweise nicht in einem spezialisierten Bereich oder abgeschottet in einem organisationalen Silo statt, sondern eingebettet in ein komplexes System an menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Diese Art an Herausforderungen verlangt von Organisationen ein spezifisches Set an Fähigkeiten. Während zum Anfang der Menschheit die meisten Personen als Generalisten tätig waren, hat sich durch die Industrialisierung und vor allem auch durch die Entwicklung der Wissensgesellschaft der Archetyp des Spezialisten oder der Spezialistin durchgesetzt. Dies sind Akteure, welche auf einem klar definierten Gebiet ein tiefes und einzigartiges Wissen verfügen. Die Vertiefung innerhalb einer designierten Nische geht mitunter so weit, dass Spezialistinnen eine komplett eigene Sprache entwickeln, die externe Akteure nur noch mit Schwierigkeit verstehen können.

Der Erfolg des spezialisierten Menschentypus hat dazu geführt, dass viele Ausbildungen ebenfalls das primäre Ziel verfolgen, neue Spezialistinnen auszubilden. Während solche Spezialisten viele Aufgaben mit hoher Effizienz und Präzision lösen können, kommen sie bei systemischen Problemen an ihre Grenzen. Solche Probleme, wie bspw. der Klimawandel, können nicht mehr von einer einzelnen Person oder auch Organisationen gelöst werden, sondern brauchen die kollektive Anstrengung diverser Akteure. In solchen Settings sind spezialisierte Menschentypen in ihrem Wirken limitiert, da der Aufwand, mit anderen Spezialisten zusammenzuarbeiten, übermäßig groß wird. Die Übersetzung nimmt mehr Zeit ein als die eigentliche spezialisierte Arbeit. Für Herausforderungen im Kontext von Nachhaltigkeit braucht es nicht nur Spezialisten, sondern vor allem auch Personen, welche neben spezialisiertem Wissen ebenso stark in ihre Fähigkeiten als Generalisten investiert haben. David Guest war einer der ersten, welcher in einem Artikel für den Independent solche Personen als T-Shaped People beschrieb.

Eine T-Shaped-Person hat tiefe Kenntnisse in einem spezialisierten Bereich (der vertikale Balken des T), aber auch eine breite Palette von Kenntnissen in anderen Bereichen (der horizontale Balken des T). Damit verbindet sie die Vorteile des Spezialisten mit jenen des Generalisten. Im Unterschied zu diesen beiden Typen in Isolation können T-Shaped People höchst effizient miteinander kollaborieren und trotzdem eine ausgeprägte fachliche Tiefe erreichen. Sie kratzen nicht nur an der Oberfläche wie Generalisten, und verharren auch nicht in ihren fachlichen Silos wie Spezialisten, sondern verbinden sich entlang der T-Balken, um ihre jeweiligen Expertisen effizient auszutauschen. Die Weiterentwicklung des T-Shaped People-Modells führt zu einer Ergänzung zusätzlicher spezialisierter Fähigkeiten, welche das T zu einem Pi und im Sonderfall sogar zu einem M zu erweitern vermögen.

Das T-Shaped People-Modell fand schnell Popularität im Rahmen der Softwareentwicklung oder Designarbeit, welche sich regelmäßig mit komplexen Problemen auseinandersetzen müssen. Es kann jedoch problemlos auf Nachhaltigkeitsarbeit erweitert werden, wo es durch den systemischen Charakter der angegangenen Herausforderungen nur noch mehr Relevanz gewinnt. Wichtig sind nicht mehr die individuellen Expertisen, sondern die Fähigkeit, diese in einer Reihe von unterschiedlichen Kontexten sinnvoll einzusetzen. In diesem Sinne passt das Bild einer T-Shaped Personality auch zum Konzept des Neo-Generalisten, welches Kenneth Mikkelsen und Richard Martin eingeführt haben. Sie beschreiben damit Personen, welche in mehr als einer Welt zuhause sind und entsprechend kontinuierlich Verbindungen von der einen zur anderen Welt zu ziehen vermögen. Sie beschreiben den Charakter solcher Menschen als schwer klassifizierbar. Neo- Generalisten reisen zwischen verschiedenen Bereichen hin und her und leben dabei zwischen Kategorien und Labels. Sie sind gleichzeitig Spezialist und Generalist und hören nie auf, weiter zulernen. Sie bringen regelmäßig diverse Gruppen von Personen zusammen, wodurch gemeinsam Ideen, Praktiken und Perspektiven verschmelzen und Neues geschafft wird.

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