Menschen, die in der heutigen industrialisierten Welt aufgewachsen sind, treffen mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig die falschen Entschlüsse, wie man sinnvoll mit Systemen arbeitet. Ihre Annahmen beruhen darauf, dass extensives Wissen über die verschiedenen Verbindungen innerhalb eines Systems der Schlüssel zu dessen Kontrolle ist. Dieses Verständnis ist bis heute noch überall anzutreffen, wenn Führungskräfte von Big Data, Algorithmen und KPIs sprechen, um große Datensätze zu bändigen, wie sie von komplexen Systemen nun mal hervorgebracht werden.
Selbstorganisierende, nicht-lineare und in Feedbackschlaufen gefangene Systeme sind jedoch vor allem eines: Unvorhersehbar. Damit geht einher, dass sie auch nicht von einzelnen Akteuren zu kontrollieren sind, egal wie mächtig diese sind. Falls sich so etwas wie Kontrolle einstellt, ist diese meist nur von kurzer Dauer. Doch auch wenn wir die Zukunft schlichtweg nicht vorhersagen können, lassen sich wünschenswerte Zukünfte formulieren, aufgrund derer wir unsere weiteren Handlungen optimieren können. In anderen Worten, Systeme können nicht kontrolliert werden, doch wir können sie designen und neugestalten. Donella Meadwos schlägt sinngemäß vor: „Wir können Systeme nicht kontrollieren oder komplett verstehen, doch wir können immer mit ihnen tanzen“
Wir tanzen häufiger, als wir denken. Egal ob dies in einem Kayak stattfindet, mit welchem wir in der reißenden Strömung eines Wildwasserbachs tanzend hin und her gespült werden, oder klassischerweise beim Paartanz auf der Tanzfläche; all diese Situationen verlangen von uns, absolut wach zu sein, Details wahrzunehmen, zu interagieren und auch instinktiv auf Rückmeldungen einzugehen. Es sind alles Eigenschaften, die nicht nur beim Tanzen hilfreich sind, sondern auch für Wissensarbeit, Management, Policy Arbeit und Kooperation. Aufgrund dieser Relevanz hat Meadows aus ihrer langjährigen Erfahrung eine Liste von Lektionen über das Tanzen mit Systemen erstellt, welche hoffentlich auch Ihnen hilft, gleich mitzutanzen.