Betrachten wir nun die Teamkreativität und die Rahmenparameter, die optimal für ihr entstehen sind. Dabei habe ich besonders die übersummative Teamkreativität im Fokus, also eine Kreativität die größer und effizienter ist als die einfache Summe der Kreativitäten der einzelnen Teamköpfe.
Zunächst ist wichtig das Team, seine typischen Interaktionen und die einzelnen Mitglieder zu verstehen um an der richtigen Stelle mit der Förderung beginnen zu können. Kurz gesagt – Ein Team das keine gute Vertrauensbasis hat wird nicht in der Lage sein tabu- und bewertungslos miteinander zu brainstormen!
Hier einige helfende Fragen um zu einer ersten Einschätzung zu kommen:
– Wie ausgeprägt ist das Teamvertrauen?
– Wie erkennbar ist eine Kenntnis und Ausrichtung auf die Unternehmensstrategie und Ziele?
– Wie weit ist eine Kultur für Feedback und aktives Zuhören vorhanden?
– Wie geht das Team mit Konflikten um?
– Was kann das Team aus vergangenen Kreativmeetings berichten?
Folgende Rahmenbedingungen bilden das Fundament einer übersummativen Teamkreativität und natürlich auch einer lebendigen Innovationskultur:
– Vertrauen gegenüber Kollegen und Vorgesetzten
– Verankerung der Ideenfindung in der Unternehmenskultur
– Ausrichtung auf die gemeinsamen Ziele
– Toleranz gegenüber Fehlern
– Ein reflektiertes wertschätzendes Kommunikationsverhalten
– Kooperative Arbeits- und Führungsstile
– Richtige Nutzung der passenden Methoden
Um nun möglichst schnell zu sehen wo das Team steht, aber auch das Team direkt zu fördern bietet sich das Teamspiel „Die magischen Nägel“ an – siehe nächter Abschnitt.
Dieses wirkliche kurzweilige und spannende Teamspiel ist eine ideale Metapher für die Arbeit mit Gruppen, die sich auch im realen Arbeitsumfeld mit scheinbar unlösbaren Herausforderungen konfrontiert sehen – also unstrukturierten Problemen deren Lösung nur mit Ideenfindung beizukommen ist.
Typischerweise lassen sich folgende Punkte schnell erkennen und werden auch vom Team gut reflektiert:
– Wer aus dem Team nimmt sofort die Nägel in die Hand und probiert? Wer hat also den „Wuselfaktor“
– Wer gibt Input und Ratschläge über die Tonspur aber handelt nicht?
– Wer steht teilnahmslos dabei?
– Gibt es jemanden der versucht Regeln zu schaffen?
– Wen packt als erster der Frust über die Unmöglichkeit des Vorhabens?
– Wer gibt als erster auf?
– Welche Ideen zur Lösung wurden gesagt aber nicht von allen wahrgenommen?
– Wer bewertet schnell die Ideen und Ansätze der Kollegen?
– Wie wechselt die Stimmung über die Zeit?
– Wie oft wird noch nach den Spielregeln gefragt?
– Wer versucht immer wieder die Spielregeln zu brechen?