Umweltbewusstsein ist ein nicht ganz überschneidungsfrei definierter Begriff der psychischen Funktionen wie Wahrnehmung, Bewertung und Handlungen gegenüber der Umwelt ebenso umfasst wie inhaltliche Zielbereiche, etwa schonenden Umgang mit Ressourcen, Vermeidung von gesundheitlich und ökologisch belastenden Emissionen sowie umweltbezogenes gesellschaftliches Engagement. Vereinfacht lässt es sich herunterbrechen auf die drei umweltbezogenen Dimensionen Einstellungen, Wissen und Verhaltensweisen.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass das Umweltbewusstsein in der deutschen Bevölkerung im Vergleich zu vielen anderen Ländern eher hoch ist. Diese Tatsache gilt tendenziell für alle Bevölkerungsgruppen, und der Einfluss sozialer Unterschiede scheint eher gering zu sein.
Wenn man jedoch das sogenannte Umweltverhalten betrachtet, stellen sich erhebliche Unterschiede heraus. Diese Unterschiede betreffen sowohl verschiedene Verhaltensweisen und Handlungsfelder als auch soziale Merkmale. Ein einheitliches Muster des Umweltverhaltens kann daher nicht identifiziert werden. Stattdessen wird zunehmend von einer sozialen Vielfalt des ökologischen Verhaltens gesprochen.
Es scheint also, dass das Verhalten in gewisser Weise dem Bewusstsein hinterherhinkt. Die Tatsache, dass es Widersprüche oder Diskrepanzen zwischen dem Bewusstsein und dem Wissen einerseits und dem Umweltverhalten andererseits gibt, ist mittlerweile weit verbreitet und wird als das wichtige Erkenntnis der Forschung zum Umweltbewusstsein angesehen. Diese Betrachtung deckt sich mit psychologischen Erkenntnissen wie dem Say-Do-Gap (Haltung entspricht nicht Verhalten) oder kognitiver Dissonanz (Inkongruenz Verhaltensweise zu Werten oder Einstellungen).
Unumstritten hingegen ist, dass Umweltbewusstsein sich dennoch auf viele Alltagsverhaltensweisen und Haltungen auswirkt – bspw. welche Produkte gekauft werden und wie Personen generell leben.
Die Umweltbewusstseinsforschung ist eine Methode, die von Nachhaltigkeitsmanagern genutzt werden kann, um ein besseres Verständnis für die Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen von Menschen in Bezug auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zu gewinnen. Diese Forschungsmethode bietet Nachhaltigkeitsmanagern wertvolle Einblicke, die bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Strategien und Maßnahmen in Unternehmen oder Organisationen von entscheidender Bedeutung sind.