Wechselbeziehungen im Ökosystem

Wechselbeziehungen im Ökosystem

Diese Übung ermöglicht es, die Komplexität der Veränderungsdynamik in Ökosystemen und Organisationen nachzuvollziehen und sich bewusst zu machen, dass auch scheinbar kleine Veränderungen große Auswirkungen und unerwartete Nebenwirkungen für das System mit sich bringen können.

Ökosysteme sind Lebensgemeinschaften von Organismen verschiedener Arten in einem räumlich abgegrenzten Gebiet. Sie sind geprägt durch wechselseitige Beziehungen und Abhängigkeiten der Organismen innerhalb dieser Systeme. Nicht nur in der Natur, sondern auch in Wirtschaft und Gesellschaft sind sie aufgrund sich verändernder Rahmenbedingungen und Einflüsse einer permanenten Anpassungsdynamik unterworfen.

Die interaktive Outdoor-Übung „Wechselbeziehungen im Ökosystem“ ist eine systemisch-dynamische Übung. Sie ermöglicht es den Teilnehmern auf spielerische Weise, die Komplexität der Veränderungs- und Anpassungsdynamik in Ökosystemen und Organisationen sowie das Wechselspiel von Stabilität, Balance und Veränderung erleben und fühlen zu können. Um aus einem Zustand der Stabilität und Balance nach Veränderungen erneut in Balance und Stabilität zu kommen, sind ausgleichende Maßnahmen und Bewegungen notwendig. Diese betreffen in der Regel das gesamte System, wenngleich sie oftmals erst zeitverzögert wahrgenommen werden (vgl. auch Übung „Ökosystem Seilkreis“). Zu besseren Veranschaulichung wählt sich jeder Teilnehmer aus einer vorbereiteten Auswahl von mit einem Natursymbol gekennzeichneten „Namensschild“ ein Tier, eine Pflanze oder einen Pilz aus, das/die/den er ab sofort vertritt.

Zu Beginn der Übung versuchen die Teilnehmer, aus einer ungeordneten Gruppen-Situation heraus nach vorgegebenen Regeln über eine Ordnungs- und Balance-Phase in eine Gruppen-Stabilität zu kommen. Sobald diese erreicht ist, veranlasst der Trainer ökosystematisch hinterlegte Interventionen, die das System verändern und dadurch aus dem gefundenen Gleichgewicht bringen. Nun müssen die Teilnehmer versuchen, unter Einhaltung der vorgegebenen Regeln wieder in die Gruppen-Stabilität zurückzufinden. Vergleichbare Interventionen können mehrfach wiederholt werden, immer mit dem Ziel, die gewonnene Stabilität zu beinträchtigen, eine Veränderungsdynamik auszulösen und die Gruppe in eine neue Phase der Stabilitätsfindung zu bringen. Auf diese Weise werden innerhalb der Gruppe die wechselseitigen Beziehungen und Abhängigkeiten deutlich sowie das kollektive und vernetzte Denken und Handeln gefördert.

Im Rahmen der Übung erkennen die Teilnehmer, wie das Verhalten der anderen Teilnehmer ihr eigenes Verhalten beeinflusst und umgekehrt. Ebenso, dass scheinbar kleine Veränderungen oftmals große Auswirkungen im System haben können. Über das Erleben des Wechselspiels von Stabilität, Balance und Veränderung können die Teilnehmer die Komplexität der Veränderungsdynamik in Ökosystemen nachvollziehen. Der besondere Nachhaltigkeitsbezug der Übung besteht in der Förderung des kollektiven und vernetzten Denkens sowie in der Erkenntnis „Alles hängt mit allem zusammen“ sowie „Kooperation hilft bei der Bewältigung von Veränderungsprozessen“.

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