Um neue Ideen zu finden und umzusetzen schlüpft der Anwender bei von Oech in vier Rollen: die des „Forschers“, der Details sucht, des „Künstlers“, der Zusammenhänge dort sieht, wo andere im Nebel stehen, des „Richters“, der verwirft, abwägt und entscheidet und des „Kriegers“, der beherzt wie ein Löwe loslegt und hartnäckig Feuer und Flamme ist.
Somit ist das Buch auch in vier große Abschnitte unterteilt, in die von Oech dann eine vielzahl nützlicher Methoden hineinlegt – jeweils passend zu der jeweiligen Innovationsphase. Gemäß der bildlich anschaulichen Rollen sucht man zunächst nach Informationen, verwandelt diese Informationen dann in der zweiten Rolle in neue Ideen, bewertet und entscheidet in der dritten, was mit den Ideen zu tun ist, und kämpft in der letzten Rolle für die Umsetzung in die Tat. Die Beschreibung der Methoden ist keinesfalls eine trockene Sammlung, sondern gut-amerikanisches Storytelling!
Der Forscher: als kreativer Denker brauchen Sie zunächst Rohmaterial, aus dem Ideen gemacht werden – Fakten, Konzepte, Erfahrungen, Wissen oder Gefühle. Sie bewegen sich abseits der ausgetretenen Pfade und treffen auf unbekanntes Gelände.
Der Künstler: Sie drehen das Kaleidoskop, damit die gleichen Farbpartikel ein neues Muster ergeben. Sie folgen Ihrer Intuition, stellen Dinge auf den Kopf, fragen „Was wäre, wenn…?“ und suchen nach Analogien.
Der Richter: Sie fragen, ob die Idee überhaupt gut ist, ob es Wert hat, sie zu verfolgen und ob Sie die Mittel zur Umsetzung haben. Sie wägen die Fakten kritisch ab und prüfen das Timing.
Der Krieger: Sie kämpfen für Ihre Idee, entwickeln eine Strategie und verpflichten sich, Ihre Ziele zu erreichen. Sie haben Disziplin und überwinden Ausreden, Ideen-Killer und vorübergehende Rückschläge.
Verfasser: Daniel M. Ziegler