Das Brainfloating, 1989 entwickelt von dem Designer, Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Harald Bream, ist der Oberbegriff für verschiedene Kreativitätstechniken, die in ihrer multisensorischen Funktion das ganze Gehirn im kreativen Prozess ansprechen sollen.
Je nach Brainfloating-Technik (siehe Bild-Text-Potenzierung, Creative Casting, Doppelkopf, Dreiklang, Formbildung, Gestaltimpulse, Lautmalerei, Simultanaktion, Umpolung) wird dies auf sehr unterschiedliche Art und Weise erreicht. Zum Beispiel werden die unterschiedlichen Sinne sprachlich neu kombiniert oder Visualisierungen in Bewegung ausgedrückt.
Das Brainfloating-Prinzip geht ursprünglich von der veralteten Forschungsansicht aus, dass den einzelnen Gehirnhälften bestimmte Funktionen zuzuordnen seien. Es herrschte die Meinung vor, dass die rechte Hirnhälfte für Kreativität und Intuition und die linke für analytisches Denken und Sprache zuständig seien. In der heutigen Forschung besteht jedoch Konsens darüber, dass solche ausschließlichen aufgabenspezifischen Zuweisungen nicht zutreffen. Zwar werden manche Aufgabenbereiche von der einen Hirnhälfte stärker repräsentiert als von der anderen, doch gibt es auch Bereiche, die beide Hemisphären gleichermaßen stark beanspruchen. Fest steht letztlich nur, dass es Asymmetrien in der Aufgabenverteilung gibt, das heißt, dass die Hirnhälften je nach Funktion und Aufgabe unterschiedlich stark involviert sind.
Auf das Brainfloating hat der Forschungsstand allerdings keine wesentlichen Auswirkungen. Eingesetzt als Kreativtechnik wirkt das Brainfloating in jedem Fall aktivierend auf das Gehirn und lässt Denkmuster durchbrechen, so dass neue, frische Ideen entstehen können.