Freies Zeichnen. Diese Technik zeigt, wie Sie sich mit absichtsfreiem Kritzeln und Malen selbst inspirieren können. Eine von Leonardo da Vincis Techniken, um Ideen zu generieren, bestand darin, dass er seine Augen schloss, sich völlig entspannte und einen Bogen Papier mit zufälligen Linien und Kritzeleien bedeckte.
Dann öffnete er seine Augen und suchte in dem Zufallsbild nach Bildern, Mustern, Objekten, Gesichtern und Ereignissen. Viele von da Vincis Erfindungen waren direkt oder indirekt inspiriert von seinen Zufallszeichnungen.
Zeichnen, oder vielmehr „kritzeln“ ist Ihr Weg, mit sich selbst zu kommunizieren. Es gibt Ihrem Unterbewusstsein die Chance, abstrakte Gedanken zu äußern, die Sie erst hinterher analysieren. Zeichnen Sie frei und ohne Plan drauflos, ohne sich Sorgen darüber zu machen, was andere darüber denken könnten – das Ergebnis ist nur für Sie selbst bestimmt.
Leonardo selbst schrieb in ein Notizbuch: „Ich kann mich der Erwähnung nicht enthalten… dass ich eine neue Methode des Studiums habe, die, obwohl sie trivial und beinahe lächerlich erscheint, doch extrem nützlich ist, um den Geist zu allerlei Innovationen anzuregen. Und dies geschieht zum Beispiel, wenn Sie auf eine Wand schauen, die von Flecken übersät ist … Darin mögen Sie Ähnlichkeiten mit Landschaften entdecken – wunderschön mit Bergen, Flüssen, Felsen und Bäumen. Oder Sie sehen darin wiederum Gefechte und Menschen in Bewegung oder fremdartige Gesichter und Kostüme oder eine endlose Variation von Objekten, die Sie nur vervollständigen müssen, um zu einem vollendeten Gemälde zu gelangen.“
Außerdem schrieb Leonardo ein Essay, in dem er mit Botticelli darin übereinstimmte, dass man einen voll Farbe gesogenen Schwamm an die Wand werfen und in den Spritzern den Startpunkt für verschiedene Bilder sehen kann.
Leonardo da Vinci sagte von sich, dass er von der „Handschrift der Natur“ inspiriert wurde: Ihn interessierten Formen, die er in Federn, Eierschalen, Wolken, Schnee, Eis, Kristallen und zufälligen Anordnungen erkennen konnte.