Das Gitter-Prinzip ist ein Handlungsrahmen zur Etablierung von Innovationskultur auf Basis hierarchieloser Gitterstrukturen. Im Gegensatz zur klassischen Top-Down-Kultur fördert eine Innovationskultur im Sinne des Gitter-Prinzips die Kreativität des Einzelnen. Man spricht von Gitter, da auf jegliche Hierarchiestufen und Titel innerhalb des Unternehmens verzichtet wird und sämtliche Kommunikationswege der Mitarbeiter untereinander auf direktem Weg stattfinden.
Die Basis des Prinzips ist die Annahme, dass alle Menschen grundsätzlich kreativ und bereit sind, Leistung zu bringen.
Die Handlungskorridore und Werte eines Unternehmen, das nach dem Gitter-Prinzip handelt, sind:
1. An den Einzelnen glauben
Der Mensch als Individuum steht im Zentrum. Jeder Mitarbeiter kann sich den Projekten im Unternehmen anschließen, die ihm gefallen und die er durch seine Stärken voranbringen kann; er hat so die Möglichkeit, sich permanent und seinen Neigungen entsprechend weiterzuentwickeln.
2. Langfristig denken und agieren
Die Beziehung von Unternehmen zu Mitarbeitern, Kunden und Partnern ist nachhaltig und langfristig ausgelegt, so dass neuen Ideen der entsprechende Platz eingeräumt werden kann.
3. Die Power von kleinen Teams ausnutzen
Die Projektarbeit findet bevorzugt in kleinen, handlungsfähigen Teams statt, die sich selbst organisieren. Verantwortungsbewusstsein und Engagement der Mitarbeiter werden so forciert.
4. Alle arbeiten auf das selbe Ziel hin
Auch Unternehmen, die aus verschiedenen Bereichen zusammengesetzt sind, sollten sich als Einheit verstehen und das den Mitarbeitern auch so vermitteln. Dass jeder Einzelne genauso wichtig ist wie die anderen und alle im gleichen Boot sitzen, vermeidet Konkurrenzdenken unter Kollegen und steigert die Wertschätzung eines jeden Mitarbeiters.
5. Direkte Kommunikation
Der möglicherweise wichtigste Aspekt in einer hierarchielosen Gitterstruktur ist die ständige und direkte Kommunikation untereinander: Jeder Mitarbeiter sollte über die Stärken und Fähigkeiten der Kollegen Bescheid wissen.
Zusatzhinweis: Folgende Aspekte zerstören jede Innovationskultur
– Emotionslosigkeit
– Fehlende Fehlertoleranz
– Hierarchien und Machtgefälle
– Singularität innerhalb der Mitarbeiterschaft
– Dürftige Kommunikation
– Zurückhalten von Informationen
– Kein Interesse für die Bereiche außerhalb des eigenen
– Einzelbüros und geschlossene Türen im Bürogebäude
– Ausgeprägtes Sicherheitsdenken
– Überdimensionierte Kontrolle