Oft stellen Menschen in Organisationen die Frage: „Welche Faktoren führen in Innovationsprojekten zu guten Ideen?“ Grundsätzlich gibt es hier viele bekannte Einflussfaktoren. Beginnend bei der Veränderungsbereitschaft der Personen, der Kompetenz über die richtigen helfenden Werkzeuge und das Vorhandensein von entsprechender Zeit und auch Räumen lässt sich hier vieles nennen.
Aber wenn wir einen Faktor favorisieren müssten, dann wäre es sicher die „Menge an Papier“. Ja – Sie haben richtig gelesen, es geht um die Menge an produziertem Papier, zum Beispiel Brownpapers mit aberhunderten von Post-its, auf denen Vorideen und Skizzen stehen. Wir müssen sehr viel mehr Ideen produzieren, als wir später umsetzen. „An normalen Tagen entwerfe ich über 500 Ideen auf Papier und mit Glück bleibt eine übrig“, so Karl Lagerfeld in einem Interview.
Wir Menschen sind Augen- und Handwesen, darüber hat schon Leonardo da Vinci gesprochen. Anfassbar und visuell zu arbeiten, entspricht unserem Naturell. Das können wir auch schon bei Kindern sehen, die mit Lego spielen – je mehr Bausteine, desto besser. So verhält es sich auch in Innovationsprojekten.
Je größer die Menge an produziertem Papier, das in einem Innovationsraum die Wände und Tische schmückt, desto besser werden im Lauf der Zeit die Ideen. Automatisch fangen wir zum Beispiel an, nach einer Zeit die vielen einzelnen Ideen zu kombinieren, so wie wir es auch beim Legospielen getan haben.
Mit der Menge an Ideen auf Papier steigt das Selbstvertrauen in in die eigene und auch in die Teamkreativität. Mit steigender Papiermenge ist auch steigender Kreativmut zu beobachten.
Über viele Jahre und Projekte betrachtet lässt sich eindeutig sagen, das die Teams, die im Wesentlichen visuell und analog und mit großen Ideenmengen arbeiten, die wesentlich erfolgreicheren im Innovieren sind. Bei solchen Teams stellen sich oft schon deutliche Innovationserfolge im zweiten Jahr der Innovationsarbeit ein.