Diese Technik, die Michalko übersetzt „Masken“ nennt, benutzt Umkehrungen: Ideenfindung durch das Umkehren konventioneller Annahmen.
Michael Michalko empfiehlt, Herausforderungen diese Masken abzureißen: „Probleme sind oft gesalzen mit Annahmen, die Kreativität verhindern.“ Als Beispiel für solch eine Maskierung zeigt der Autor zwei gleich lange Linien.
Eine der Linien scheint länger zu sein, da sie an beiden Enden pfeilartige Spitzen hat, die nach außen zeigen. Die scheinbar kürzere Linie hat nach innen gerichtete Pfeile. Entfernt man die „Maske“ der Pfeilspitzen, wird die wahre (gleiche) Länge der Linien sichtbar.
Michalko nennt ein Beispiel aus der Industrie, bei der eine Umkehrung erfolgreich angewandt wurde. Zur Zeit, als Henry Ford in das Automobilgeschäft einstieg, war die konventionelle Herangehensweise: „Bringen Sie Menschen zur Arbeit“. Ford kehrte das Prinzip um in „Bringen Sie die Arbeit zu den Menschen“ – das Ergebnis war das Fließband.
Nichts ist sakrosankt (unantastbar) und jede Annahme kann in Frage gestellt werden. Umkehrungen destabilisieren unsere konventionellen Denkmuster und setzen Informationen frei, die in provokativen neuen Kombinationen auftauchen. Es geht weniger um das direkte Finden der einen, richtigen Antwort, als um neue Perspektiven auf bestehende Informationen.
„False Faces“ ist verwandt mit der „Kopfstandtechnik“ – aber umkehren im Sinne von „False Faces“ meint generell nicht negativ umkehren, wie bei der Kopfstandtechnik.