Gemeinwohlökonomie

Gemeinwohl-Ökonomie

Ein alternatives Wirtschaftsmodell mit konkreten Werkzeugen zur Umsetzung.

Das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) hat seinen Ursprung 2010 im deutschsprachigen Raum, ist aber mittlerweile eine weltweite Reformbewegung. Als alternatives Wirtschaftsmodell strebt die GWÖ eine ethische Wirtschaftskultur an. Das erste Ziel des Wirtschaftens ist damit nicht mehr Profitmaximierung, sondern die Mehrung des Gemeinwohls.

Dahinter steht die Überzeugung, dass die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – Ressourcenknappheit, Klimakrise, Verlust der Artenvielfalt, immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich – Folgen des Kapitalismus sind und nur ganzheitlich und systemisch zu lösen sind. Um also die Gesetze der Marktwirtschaft mit den Grundwerten demokratischer Gesellschaften übereinstimmen zu lassen, basiert die GWÖ auf den vier Grundwerten „Menschenwürde“, „ökologische Nachhaltigkeit“ „Solidarität und soziale Gerechtigkeit“, „Mitbestimmung und Transparenz“.

Für Unternehmen eröffnen sich durch ein nachhaltiges und soziales Wirtschaften im Sinne einer Gemeinwohl-Ökonomie Vorteile: Neben einer zertifizierten Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden und Stakeholdern bestehen auch zukünftige Chancen durch rechtliche Anreize wie niedrigere Steuern, günstigere Kredite, Vorrang bei öffentlichen Aufträgen oder Förderungen.

Dafür bietet die GWÖ konkrete Instrumente wie die Gemeinwohl-Matrix und die Gemeinwohl-Bilanz.

Die Gemeinwohl-Bilanz: Nachhaltigkeit messbar machen

Als Herzstück der Gemeinwohl-Ökonomie bietet die Gemein- wohl-Bilanz einen systematischen 360-Grad-Blick auf die ganze Organisation. Das Ergebnis wird in einem transparenten Punktesystem dargestellt. Sie macht damit den Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl vergleichbar und seine Fortschritte messbar. Dabei werden fünf Kategorien von Interessengruppen berücksichtigt:

• Lieferanten

• Eigentümer und Finanzpartner 

• Mitarbeitende

• Kunden

• Gesellschaftliches Umfeld

Mit einer Gemeinwohl-Bilanz können Kunden und Stakeholder erkennen, wie sich die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens auf die Lebensqualität der Gemeinschaft auswirken. Der gesamte Bilanzierungsprozess kann von einem GWÖ-Berater begleitet werden und wird durch zertifizierte GWÖ-Auditoren validiert.

Nutzen und Vorteile der Gemeinwohl-Bilanz:

• Reflexion der Motivation und des Sinns des eigenen (unternehmerischen) Handelns

• Überprüfung der Ausrichtung von Mission und der Vision

• Stärkung der Unternehmenskultur im Einklang mit den Grundwerten

• Optimierung der wirtschaftlichen Resilienz

• Gestaltung des Geschäftsmodells im Einklang mit allen Interessengruppen

• Konkrete Verbesserungsvorschläge für ein nachhaltigeres Wirtschaften

Die Gemeinwohl-Matrix: ein Modell zur gemeinwohlorientierten Organisationsentwicklung

Die Gemeinwohl-Matrix füllt den unternehmerisch möglichen Beitrag zum Gemeinwohl mit Leben. Die Werte in den Spalten basieren auf den vier Grundwerten der GWÖ, die Zeilen spiegeln die fünf Berührungsgruppen wider, mit denen eine Organisation am meisten Kontakt hat. In den Überschneidungen zwischen den Werten und den Berührungsgruppen finden sich die 20 Gemeinwohl-Themen wieder, die ein Unternehmen für seine Weiterentwicklung angehen kann.

Innerhalb jedes Gemeinwohl-Themas wird mindestens ein Sustainable Development Goal (SDG) adressiert, meist sogar mehrere. Damit trägt die Gemeinwohl-Ökonomie zur Erreichung der UN- Entwicklungsziele bei und zeigt Unternehmen, wo sie auch auf die SDGs Einfluss nehmen können, indem sie negative soziale, ökonomische und ökologische Auswirkungen verringern und positive Auswirkungen verstärken.

Die Gemeinwohl-Bilanz basiert auf den 20 Feldern der Gemeinwohl-Matrix, sodass Unternehmen ihre Gemeinwohlaktivitäten messen und nach außen sichtbar machen können, bevor sie schrittweise Verbesserungen vornehmen und auf ein nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften im Sinne der SDGs hinarbeiten.

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