Die von Arthur F. Keller erdachte Methode des Imaginären Brainstormings ist bis heute bei weitem nicht so bekannt wie die berühmte Schwester, das ursprüngliche Brainstorming. Dies ist vor allem darum sehr verwunderlich, da sie gegenüber dem Brainstorming einige spezifische Vorteile bietet (zum Beispiel auszuschließen, dass man an immer wieder aufkommenden Ideen haften bleibt) und damit vor allem Kreativität und Erfindungsreichtum fördert.
Der beim Imaginären Brainstorming verwendete Trick ist, die gewöhnlichen Denkpfade zu verlassen, indem es die grundlegenden Einflussfaktoren des Ideenumfelds radikal umkehrt und damit die Vorstellungskraft aktiviert.
Erst zum Abschluss der Methode werden die gewonnenen Ideen daraufhin überprüft, ob sie auch zum Ursprungsproblem passen. Dieser gedankliche Sidestep funktioniert aber nur dann besonders gut, wenn die „verfremdete“ Problemstellung möglichst weit vom Ursprungsproblem entfernt ist, um die vorgefertigten Denkschemata zu verlassen. Daher sollte die „verfremdete“ Problemstellung auch sehr surreal und unwirklich gewählt werden. Das scheinbar sinnlose Brainstormen durch diesen Sidestep mag zunächst befremdlich erscheinen, jedoch ist unser Gehirn jederzeit in der Lage, die Rückkopplung zum eigentlichen Problem herzustellen.