Mindmapping ist eine der grundlegendsten Methoden, vielfältigste Themenfelder visuell zu erfassen und diese zu strukturieren. Ausgehend von einem zentralen Thema werden alle Begriffe, die den Bearbeitenden dazu einfallen, aufgenommen und in Unterkategorien an diesem zentralen Thema mit Verbindungspfeilen angebunden.
Abhängig von der gewünschten Detaillierungstiefe und dem notwendigen Focus können vorab bereits einige Ideen, Schlüsselworte und Unterpunkte formuliert werden und eine maximale Hierarchietiefe definiert werden. Sofern von vornherein der inhaltliche Rahmen festgelegt und damit eingeschränkt werden soll, ist es hilfreich eine separate Kategorie oder Map für alle nicht zu bearbeitenden Themen zu zeichnen.
Grafisch können neben farblicher Darstellung auch Symbole, Buchstaben oder Zahlen genutzt werden, um die Knoten weiter zu konkretisieren. Durch den Einsatz von digitalen Mindmapping-Tools können auch weitere, detaillierte Informationsattribute nach und nach ergänzt werden, um in mehreren Iterationsschleifen ein Themenfeld komplett zu erfassen.
Daraus können neben den visuellen Basisinformationen auch Attribute wie Zuständigkeit, Aufwand oder Prioritäten zugeordnet werden, um diese in einen späteren Umsetzungsprozess zu übertragen. Bei digitalen Mindmapping-Tools sind viele Funktionalitäten auch reversibel und erweiterbar, sodass dort mit höherem Freiheitsgrad gearbeitet werden kann.
Zudem sind auch mehrdimensionale Verknüpfungen möglich und somit können unterschiedliche Themenfelder als Hauptzweig angezeigt werden. Die Möglichkeiten der Filterung, Formatierung und Attributierung einzelner Aspekte hilft zudem bei der Darstellung komplexer Ontologien.
Mindmapping ist weit mehr als eine Kreativtechnik, und die Menschen mögen besonders die ultimativen Freiheitsgrade – sie ist ein wahrer Tausendsassa. Tony Buzan, ein britischer Mentaltrainer und Autor, prägte den Begriff der Mindmap und sorgte für die Einführung und die erste Verbreitung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, Mindmapping sei nur eine sogenannte Visualisierungstechnik, also eine Möglichkeit, einen Sachverhalt übersichtlich sichtbar zu machen.
Die Möglichkeiten des Mindmappings sind nach allen Erfahrungen aber nahezu unbegrenzt. Mindmapping ist eine sehr effiziente und universelle Kreativitäts-, Notiz- und Merktechnik, bei der die Funktion des Gehirns optimal genutzt wird.
Mindmapping regt sehr die Kreativität eines Menschen an. Viele Menschen, die wir heute als Genies bezeichnen, benutzen Mindmapping als permanenten Begleiter in ihrem täglichen Leben. Herkömmliche Notizen oder Diagramme nutzen typischerweise nur die linke Gehirnhälfte. Diese Hälfte des Gehirns ist (bei den allermeisten Menschen) für analytisches Denken zuständig. Hier werden Sprache, Logik und Zahlen, geordnete und lineare Dinge verarbeitet. Die rechte Gehirnhälfte beinhaltet jedoch das bildliche Vorstellungsvermögen. Hier werden Formen, Farben, Muster und Rhythmen verarbeitet. Eine Mindmap nutzt die Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte zusätzlich zur linken Gehirnhälfte. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit des Gehirns bestmöglich ausgeschöpft.
Mindmapping eignet sich daher besonders für die Ideenfindung, aber eben auch für die Planung und Strukturierung von Wissen, Protokollerstellung, Vorbereitung von Referaten, Seminaren und Themenübersichten. Mindmaps eignen sich zudem auch hervorragend für persönliche Brainstormings und Notizen jeder Art, zum Beispiel in einem Meeting oder Seminar, beim Lesen von Artikeln/Büchern, bei der Erstellung von To-do-Listen und besonders auch am Telefon.