Durch die Morphologische Matrix verfolgt man als primäres Ziel (ähnlich wie der Morphologische Kasten), vor allem einen umfangreichen Problemüberblick zu erhalten und daraus einen entsprechenden Erkenntnisgewinn zu erzielen. Somit ist die Methode also auch für Herausforderungen mit hoher Komplexität geeignet.
Vom Grundsatz her besteht die Morphologische Matrix auch aus Parametern und Ausprägungen. Allerdings liegt der wesentliche Unterschied zur Darstellung im Morphologischen Kasten darin, dass die Ausprägungen entweder in der Kopfzeile oder Vorspalte der Matrix eingefügt werden. Demzufolge werden die Lösungen nicht durch einen Linienzug dargestellt, sondern bestehen immer in einem konkreten Feld, nämlich demjenigen, in dem sich die Parameter und Ausprägungen treffen.
Dieser Ansatz bietet für die Suche nach Problemlösungen die folgenden Vorteile:
– Die bekannten Lösungen können vorab eingetragen werden.
– Lösungen, die keine Relevanz haben oder keinen Sinn ergeben, werden ausgeklammert.
– Leerfelder, für die noch keine Lösungen bekannt sind, treten deutlich in den Vordergrund und können dadurch mit höherer Priorität bearbeitet werden.
Durch diese Vorteile eignet sich die Morphologische Matrix nicht nur zur Lösungssuche, sondern hilft auch beim Prozess der Problemlösung, indem sie klarer aufzeigt, in welche Richtung der Fokus der Suche innerhalb eines Unternehmens gelenkt werden soll.
Es ist ratsam, insbesondere Fachexperten beim Aufbau der Matrix zu versammeln. Daraus resultiert auch eine empfohlene Trennung der Konzeptionsphase zur Durcharbeitungsphase, da an der Durcharbeitung auch Fachfremde teilnehmen sollten. Die Bearbeitung einer Matrix kann daher auch mehrere Wochen dauern und sollte entsprechend in Fachgruppen erfolgen. Daher ist sie aber auch als sehr mächtiges und vollständiges Tool anzusehen und bringt die Sicherheit, keine bis wenig Elemente des Problembereichs zu übersehen.