Disruptive Innovation bezeichnet den Niedergang einer Technologie oder einer ganzen Industrie durch die Erschaffung eines besseren, effizienteren Nachfolgers. Gern werden neue Errungenschaften und Erfindungen als Mode bezeichnet; von den aktuellen Marktführern belächelt. Aber nur so lange, bis die Veränderungen ihrer Branche sich durchsetzen und die „alten Helden“ im Regen stehen lassen.
Bekannte Beispiele von Unternehmen und Marken, die Veränderungen nicht ernst genug genommen haben, sind die Adlerwerke, Triumph, Olivetti und Olympia, allesamt erfolgreiche Schreibmaschinenfabrikanten, die den Einzug in die computerisierte Welt verschliefen. Oder Agfa, Fuji, Polaroid und Kodak, deren Sargnagel die Digitalfotografie war. Oder auch Grundig, AEG und Telefunken, die den Einzug ins digitale Zeitalter verschliefen.
Innovationen mit Potential zur Marktveränderung ist zu eigen, dass Erfolg oder Misserfolg nicht vorherzusagen sind. Weiterhin kommen diese oft nicht aus der eigenen Branche – und deshalb in der Regel plötzlich und aus überraschenden Richtungen. Die eigentlichen Branchenexperten sind zu diesem Zeitpunkt dann meist schon nicht mehr in der Lage, das Steuer herumzureißen.
Aus dem Grund ist es um so wichtiger, sich so früh wie möglich mit dem Thema Innovation und Veränderungen links und rechts des Tellerands zu beschäftigen.
Analysieren Sie zur Reflektion bekannte und eigene Innovationen mit den folgenden sechs Innovationsprinzipien:
1) Die richtigen Fragen stellen, um Kundenbedürfnisse – sichtbare und noch verborgene – zu ergründen.
2) Mut zur Entscheidung haben: Nicht zu lange zögern und zum richtigen Zeitpunkt einen Lösungsweg zu einem Problem angehen.
3) Einen klaren Preis definieren: das Produkt für eine bestimmte Käuferschicht interessant machen und so erste Käufer generieren.
4) Etablierung des Produkts am Markt durch Generieren von Pionier- und weiteren Kunden.
5) Verdrängung der alten Technologie durch die neue mittels Übernahme des Markts.
6) Etablierung am Markt; das Produkt wird zur Commodity.
Start-up-Gründer und auch Führungskräfte in etablierten Unternehmen beschreiben das Prinzip der „Disruptiven Innovation“ als ihre Inspiration: die Management-Theorie von Clayton M. Christensen, dem berühmte Vordenker aus dem Silicon Valley, zählt in Zeiten der digitalen Transformation zu den aktuell wichtigsten Management-Theorien überhaupt.
Cloud Computing, Einkaufs-Portale, Streaming Sender, eMobilität: Die Liste der disruptiven Innovationen wird länger und länger. Das Prinzip beschreibt dabei einen Prozess, in dem es ein kleines Unternehmen mit geringerem finanziellem Budget schafft, alteingesessene, etablierte Marktteilnehmer herauszufordern und in letzter Konsequenz oft zu zerstören. Während die etablierten Unternehmen im Kampf um Wettbewerbsvorteile, Rentabilität und anspruchsvolle Kunden ihre Produkte und Dienstleistungen immer weiterentwickeln und mit neuen Features versehen, greifen Disruptoren sie zuerst mit einem kostengünstigen Produkt an, das sich auf die Merkmale beschränkt, die ihren Kunden wirklich am wichtigsten sind – und fügen ein innovatives Alleinstellungsmerkmal hinzu. So knabbern die kleinen „Piranhas“ immer heftiger an den Fettreserven des großen, übermächtig scheinenden Wals – bis sie diesen schließlich komplett gefressen haben.
Christensen beschreibt in seinem Bestseller „The Innovator’s Dilemma“, wie schwierig es für die erfahrenen Führungskräfte der Unternehmen ist, disruptive Angreifer abzuwehren, zu bekämpfen oder sogar selbst eine Disruption zu starten. Sie sehen zuerst keinen Sinn in deren Taktik. Zu rentabel sind noch die traditionellen ö ihrer Erfolgsprodukte, als dass sie diesen hinterfragen oder gar erneuern wollen. Christensen Modell liefert Ihnen eine Blaupause dafür, wie Sie eine Disruption starten. Oder sich gegen eine solche effektiv verteidigen ö.nnen.