Das SAFe versteht sich als übergeordnetes Betriebssystem eines Unternehmens und besteht aus sieben verschiedenen Kernkompetenzen mit darin enthaltenen Prinzipien und Abläufen, um agile Praktiken im gesamten Unternehmen umzusetzen.
In seinem Framework bietet SAFe unterschiedliche Ausbau- und Nutzerstufen an, die aufeinander aufbauend auch für große bzw. wachsende Strukturen geeignet sind: Essential, Large Solution, Portfolio oder Full-SAFe.
Grundlage für alle Ausbaustufen sind die sieben, um den Kundenbedarf herum orientierten Werte.
- Lean Agile Leadership: Die Mitarbeiter, v.a. Führungskräfte und Manager unterstützen die agile Veränderung und leben diese auch durch Denken und Handeln vor.
- Team- und technische Agilität: Die crossfunktionalen Teams werden so zusammengestellt, dass sie über die erforderlichen technischen Fähigkeiten und Werkzeuge verfügen, um qualitativ hochwertige Lösungen zu liefern.
- Agile Produktentwicklung: Die kundenzentrierte Strategie er- zeugt eine kontinuierliche Lieferpipeline mit kleinen, schnellen Releasezyklen.
- Bereitstellung von Unternehmenslösungen: Lean-Prinzipien werden auch unternehmensweit angewendet, um große Systeme aufzubauen und bestehende Livesysteme entlang der gesamten Wertschöpfungskette kontinuierlich weiterzuentwickeln.
- Lean-Portfolio Management: Im Portfoliomanagement werden Strategie, Finanzierung und Ausführung übergreifend aufeinander abgestimmt, um mit wenig Aufwand dezentrale Entscheidungen treffen zu können.
- Organisatorische Agilität: Das Unternehmen soll lean-agile aufgestellt werden, um die täglichen Geschäfte effizient abzuarbeiten und schnell auf Herausforderungen und Bedrohungen reagieren zu können.
- Kontinuierliche Lernkultur: Jeder im Unternehmen lernt und wächst gemeinsam. Fortwährendes Lernen und verbessern von Prozessen, Services und Lösungen ist die Aufgabe jeden Mitarbeiters.
Auf dieser Basis werden verschiedene Strukturen- agile Teams, Programmstrukturen und Portfolios- aufgebaut und durch weitere agile Arbeitsweisen im täglichen Aufgabenmanagement unterstützt.
Die Rollen, die die Mitarbeiter einnehmen, sind klar definiert und in der ersten Ebene wie bei Scrum benannt. Mit jeder Ausbaustufe kommen zusätzliche Rollen hinzu, die abhängig von den eigenen Anforderungen auch zusammengefasst werden können.
Die Umsetzung der Aufgaben erfolgt klassisch mit Design Thinking, Scrum oder Kanban und organisatorisch durch mindestens zwei Team-Instanzen (Agile Team und Release Train Team).
Die Entwicklungsergebnisse werden dann in inkrementellen Integrationsschleifen dem „Agile Release Train“ zugespielt und geprüft und erzeugen dadurch ein systembedingt qualitativ hochwertiges Produkt für den Kunden.
Vorteile
• Klare Struktur und Organisationseinheiten
• Einführung und Umsetzung nach klarem Stufenplan • Auch für komplexe Unternehmen geeignet
• Einheitliches Vokabular und Produktsicht
Nachteile
- Höhere Einarbeitungs- und Umsetzungszeit
- Die Einstiegshürde ist recht hoch
- Einsatz erst in späterem Unternehmensstadium ab gewisserGröße sinnvoll
- Zusätzliche Hierarchien bei größeren Strukturen widersprechen agilem Prinzip