St Galler Management Model

St. Galler Management Modell

Das St. Galler Management-Modell beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, welcher Management als die reflexive Gestaltungspraxis eines komplexen Zusammenspiels der Organisation mit ihrer Umwelt versteht.

Organisationen zu gestalten ist eine große Herausforderung. Es geht dabei nicht primär darum, eine Organisation zu erschaffen, sondern das kontinuierliche Organisieren in nachhaltige Bahnen zu leiten. Viele Unternehmer und Unternehmerinnen rutschen in diese Rolle hinein. Teilweise mit theoretischem Wissen aus dem Studium, manchmal mit einem Rucksack an Erfahrungen durch mehrjährige Tätigkeit und anderweitig einfach aus Notwendigkeit. Da Organisationen jeweils in ihre eigenen spezifischen Kontexte eingebettet sind, ist learning-by-doing meist unvermeidlich. Jedoch steht mit dem St. Galler Management Modell (SGMM) ein Reflexionswerkzeug zu Verfügung, welches die eigene Auseinandersetzung mit der Organisation leiten und inspirieren kann. Dabei schafft das SGMM den benötigten Raum für die gemeinsame Reflexion.

Die Gestaltung und Weiterentwicklung von organisationaler Wertschöpfung ist der zentrale Bezugspunkt des St. Galler Management Modells. In dessen Verständnis entsteht Wert durch das erfolgreiche Zusammenspiel einer Organisation mit ihrer Umwelt. Dabei machen der explizite Fokus auf Wertschöpfung und die direkte Verknüpfung mit der Umwelt das Modell zu einer äußerst relevanten Perspektive im Umgang mit Nachhaltigkeit. Dies mag überraschen, gilt die Universität St. Gallen gemeinhin als Kaderschmiede des klassischen extraktiven Wirtschaftssystems. Doch im Gegensatz zu anderen spezialisierten Managementmodellen zeichnet sich das SGMM schon seit seinen Anfängen durch eine systemische Perspektive aus, welche insbesondere die Umwelt einer Organisation als essenziellen Bestandteil der Managementpraxis beschreibt. Dadurch bietet das Modell einen wertvollenZugang, welcher den komplexen Herausforderungen der Nachhaltigkeitstransformation gerecht wird und diese gleichzeitig mit der unternehmerischen Realität verbindet. Dabei war es den Autoren der neuesten Generation des Modelles, Johannes Rüegg-Stürm und Simon Grand, besonders wichtig, dass das Modell nicht nur eine Beschreibungsfunktion erfüllt, sondern auch aktiv die Reflexion und Weiterentwicklung der Managementpraxis eines Unternehmens ermöglicht.

Das St. Galler Management Modell kann auf eine lange Tradition zurückblicken, deren Ansätze auch heute noch innovativ sind oder sogar laufend an Bedeutung gewinnen. Als vor über 50 Jahren eine Gruppe von Professoren der Universität St. Gallen unter der Leitung von Hans Ulrich damit begann, die klassische Betriebswirtschaftslehre zu einer integrativen Managementlehre weiterzuentwickeln, war dieser interdisziplinäre Ansatz nichts weniger als revolutionär. Organisationen wurden nicht mehr als mechanistische Strukturen, sondern als komplexe Systeme verstanden, welche mit ebenso komplexen Umwelten in kontinuierlichem Austausch stehen. Während die 2. Generation des SGMMs wieder einen vermehrt betriebswirtschaftlichen Fokus einbrachte und das Modell mit den operativen, strategischen und normativen Elementen des Managements erweiterte, führten die letzten beiden Weiterentwicklungen das Modell zurück zu seiner holistischen Perspektive in Form einer reflexiven Gestaltungspraxis, welche «die organisationale Wertschöpfung im Zusammenspiel mit einer dynamischen Umwelt durch regelmässige reflexive Distanznahme fortlaufend weiterentwickeln muss» (Rüegg-Stürm & Grand, 2017).

Im Kontext der Nachhaltigkeit kommt vor allem der unternehmerische Aspekt des Modells zum Tragen. Wirtschaftlichkeit sollte nicht daran gemessen werden, wie vermögend die Investoren oder Gründerinnen werden, sondern ob sich regenerative Ideen durchsetzen und nachhaltig etablieren können.

Das St. Galler Management Modell bietet hierzu einen pragmatischen Zugang zu den wichtigsten Aspekten einer entsprechenden unternehmerischen Praxis und setzt deren Praktiken in den Kontext der organisationalen Umwelt. Dies ist kein triviales Unterfangen, im Gegenteil; während das SGMM durchaus Klarheit schafft und Vereinfachungen leistet, lässt es bewusst auch die benötigte Komplexität zu, um Sachverhalte in ihrer ganzen Tiefe zu ergründen. Damit steht das SGMM im Kontrast zu heutigen Modellen, welche sich gegenseitig in Einfachheit zu überbieten versuchen, und ergänzt diese sinnvoll, indem es bestehende Lücken füllt und blinde Flecken sichtbar macht.

Registrierte Nutzer finden im nächsten Abschnitt eine detaillierte Beschreibung des Methodeneinsatzes im Meeting oder Workshopkontext. Die Registrierung ist kostenfrei.

Zusätzlich zu dieser Beschreibung findest Du im Innovation Wiki eine komplette Anleitung zum Einsatz der Methode im Teammeeting oder Workshop. Dazu genügt eine kostenfreie Registrierung und Du hast Zugriff auf diese und mehr als 700 weitere Methoden und Tools.     

Du möchtest kostenfreien Zugang zu mehr als 700 Methoden für bessere Workshops, Innovationsprojekte und nachhaltige Meetings - getestet und beschrieben von Innovationsprofis aus der ganzen Welt?

Dann bist Du hier richtig. Registriere Dich einmalig und kostenfrei und los geht’s!