Synektik (griechisch synechein für etwas miteinander in Verbindung bringen, verknüpfen) ist eine Kreativitätsmethode, die die unbewusst ablaufenden Denkprozesse anregt. Diese in der Breite eher unbekannte Methode wurde von William Gordon ab 1944 entwickelt und ist durch sein Buch „Synectics: The development of creative capacity“ aus dem Jahre 1961 weltweit bekannt geworden. Die Synektik gliedert den kreativen Prozess in mehrere Phasen.
Mithilfe von Analogien erfolgt eine schrittweise Verfremdung des zu bearbeitenden Problems. Durch diesen neuen sachlichen und gedanklichen Abstand vom Problem und von bekannten Lösungen führt Synektik zu einer neuen Perspektive und neuen Lösungsansätzen.
Als wesentliches Prinzip der Methode gilt: „Mache dir das Fremde vertraut und entfremde das Vertraute.“ Daraus können neue und überraschende Lösungsansätze und Ideen entwickelt werden.
Synektik eignet sich besonders für die detaillierte Analyse von komplexen Aufgabenstellungen, Produktneu- und weiterentwicklungen sowie die Überwindung eingefahrener Denkstrukturen. Begonnen wird immer mit einer gründlichen Problemanalyse. Danach erfolgt die Verfremdung der ursprünglichen Problemstellung durch Bildung von Analogien. Es wird versucht, durch Analogieschlüsse neue und überraschende Lösungsansätze zu finden.
Im Einzelnen gliedert sich eine synektische Sitzung in folgende traditionelle Phasen:
– Problemdefinition: eindeutige Definition des Problems
– Spontane Lösungen: Es werden spontan einfallende Ideen erfasst.
– Neuformulierung: Die spontanen Lösungen werden genutzt, um das Problem neu zu formulieren.
– Direkte Analogien 1: Es werden Analogien, zum Beispiel aus der Natur (Bionik), gebildet.
– Persönliche Analogien: Es werden persönliche Analogien gebildet, um die persönliche Identifikation der Teilnehmer mit dem Problem zu erreichen.
– Symbolische Analogien (Kontradiktionen): Es werden symbolische Analogien gebildet.
– Direkte Analogien 2: Es werden direkte Analogien zu den gefundenen symbolischen Analogien gesucht, zum Beispiel aus der Technik.
– Analogieanalyse: Analyse der direkten Analogien aus dem letzten Schritt
– Force-Fit: Die letzten Analogien werden mit dem Originalproblem in Verbindung gebracht.
– Entwicklung von (konkreten) Lösungsansätzen