Total-Cost-of-Ownership-CheckUp

Total Cost of Ownership – Check-up

Die Bewertung von Business Cases oder Lösungsalternativen erfordert eine strukturierte Bewertung aller Kosten.

Zu einer digitalen Transformation gehört auch eine sinnvolle Bewertung des Business Cases. Auch wenn die Ideen noch so gut und kreativ sind, muss man damit am Ende auch Geld verdienen können. Die im Folgenden vorgestellte Methode bezieht sich auf die Kostenseite des Business Cases und soll helfen strukturiert keine Kosten zu übersehen oder zu vergessen.

Total Cost of Ownership (TCO, Gesamtkosten eines Vermögens- gegenstandes) ist ein Bewertungsverfahren, das Unternehmen helfen soll, alle anfallenden Kosten von Investitionen (wie beispielsweise Software und Hardware in der IT) abzuschätzen. Die Idee dabei ist, eine Kostenbewertung zu erhalten, die nicht nur die Anschaffungskosten enthält, sondern auch Aspekte der vorherigen Anbahnung sowie der späteren Nutzung (Energiekosten, Reparatur und Wartung) aller betreffenden Komponenten. Somit können bekannte Kostentreiber oder auch versteckte Kosten möglicherweise bereits im Vorfeld einer Investitionsentscheidung identifiziert werden.

Die Transaktion der Anschaffung heißt hier Bestellung. Die einzelnen Kostentreiber oder –arten lassen sich als Kostenkomponenten bezeichnen. Dabei ist nach der Kostenevaluierung zu prüfen, wie diese Kosten in der GuV zum Tragen kommen, bspw. in Form von Abschreibungen. Im Folgenden werden nun einige wichtige Komponenten beschrieben.

Kostenkomponenten vor der Bestellung:

• Kosten der Spezifikationserstellung: Zeichnungen, Lastenhefte, technische Datenblätter, Stücklisten, Liefervorschriften, Normen, Zertifizierungen

  • Bezugsquellenermittlung: Beschaffungsmarktanalyse, Erstellung eines Request for Information, Lieferantenscouting, Messen
  • Verhandlungen/Vertragsabschluss: Vertragserstellung, Abstimmungen mit Rechtsabteilungen/-anwälten, Verhandlungsvorbereitungen und -durchführung, Kommunikationskosten (Reise,etc.)
  • Lieferantenqualifizierung: Auditkosten, Reisekosten, Qualifizierungskosten, Entwicklungskosten, Wechselaufwände (Werkzeugkosten, Erstmusterprüfung, Sondertransportkosten, Muster), Experten

Kostenkomponenten während der Bestellung:

Materialpreis: Materialpreisbasis, möglich Indizes, Materialanteile, sonstige Zuschläge

Dienstleistungspreis: Rate-Cards, Leistungseinheiten, sonstige Zuschläge

Preiszuschläge: Boni, Skonto, Incoterms, Wechselkurse

Lieferung und Transport: Verpackung, Fracht, Handling

Menge: Minimum Order Quantity, Wiederbeschaffungszeiten,minimale Lösgröße auf Basis von Wiederbeschaffungszeiten, Sicherheitsbestand, Lagerhaltungskosten, Vendor-managed-Inventory

Kosten pro Bestellung: Prozesskostenaufwand für Bedarfsanforderung, Bestellung, Waren-/Serviceeingangsbuchung

Qualitätskontrolle: Kosten Prüfequipment (extern, intern), Wareneingangsprüfung, Ausschusskosten, Rücksendungen

Kosten nach der Bestellung:

Ausfallzeiten: Maschinen, Mitarbeiter, Services, Fremdarbeiter

Betriebskosten: Energie, Raum/Fläche, Reinigung

Rüstkosten: Anlaufkosten, Werkzeugwechsel, Umrüstvorgänge,Schlosserarbeiten, etc.

Reparatur und Wartung: Instandhaltung, Fehlerbehebung, industrielle Reinigung, Verschleißteilewechsel, Nacharbeitungskosten, Sonderfahrten

Lagerbestandskosten: Lagerhaltung für Puffer, Werkzeuge, Material

Sonstige Kosten: Entsorgungskosten, Kosten durch Verzögerung, Streitigkeiten und Projektmanagement, BeratungJe nach Investition lassen sich sicherlich noch spezifische Kosten identifizieren, an die hier nicht gedacht wurde. Wichtig ist, sich vorab Gedanken um die möglichen Kostentreiber zu machen.

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