Denken mit dem Januskopf ist eine sehr spannende Kreativitätstechnik. Die janusartige Wahrnehmung zweier sich widersprechender Aussagen ist zwar jenseits der Logik, regt aber unsere Kreativität desto mehr an.
Louis Pasteur entdeckte das Prinzip der Immunität anhand von Hühnern, die mit dem Cholera-Virus infiziert waren, aber nicht starben – wenn sich infizierte und nicht-infizierte Hühner mit einer neuen Virus-Kultur ansteckten, überlebten die zuvor infizierten Hühner und die anderen starben.
Sich vorzustellen, dass zwei sich widersprechende Ideen, Konzepte oder Bilder gleichzeitig richtig sein können, sprengt unsere Logik. Es betrifft eine Art des Begreifens, in der der Denkprozess das gewöhnliche Denken transzendiert.
Wenn Sie zwei widerstreitende Bilder einander gegenüber halten, bewegt sich Ihr Verstand auf ein höheres Level. Die zeitweilige Unterdrückung der Logik erlaubt Ihnen eine ungeahnte Intelligenz, die ein reiner kreativer Zustand ist. Kreative Menschen tolerieren diesen Zustand der Ambivalenz.
Albert Einstein stand genau vor solch einem Problem, als er die Relativitätstheorie beschreiben wollte: „Wie kann ein Objekt gleichzeitig in Bewegung und Im Ruhezustand sein?“.
Um diesen Zustand der widersprüchlichen Wahrnehmung bewusst herbei zu führen, konvertieren Sie Ihre Herausforderung in ein Paradox und finden Sie dann eine nützlich erscheinende Analogie. Wie der Januskopf aus der römischen Mythologie können Sie auch über Businessthemen paradoxe Aussagen machen.
Zum Beispiel:
– Führen durch Folgen
– Gewinne mittels Verlusten
– Risiken eingehen, aber konservativ sein
– Ein geschlossenes Team bilden, aber Konflikte willkommen heißen
– realistische aber herausfordernde Ziele setzen
– Team-Anstrengung belohnen, aber ein Hochleistungsklima für Individualisten schaffen