Das Waltons-Prinzip ist ein Grundsatz, der eine mittelstandspezifische Arbeitsweise innerhalb von Innovationsprozessen beschreibt. Das Prinzip basiert auf der Annahme, dass in mittelständisch geprägten Unternehmen die Einbindung möglichst vieler Mitarbeiter und ein Verzicht auf ineffiziente Maßnahmen wesentlich zum Erfolg von Innovationsvorhaben beitragen. Formuliert wurden das Prinzip und der Name erstmals von Sabine und Jørn Rings.
Das Waltons-Prinzip geht davon aus, dass Innovationsprozesse innerhalb von Unternehmen eine Kombination aus menschlichem Handeln und genutzten Techniken sind. Wobei der Begriff Techniken sowohl geistige Methoden als auch konkrete Werkzeuge und Einrichtungen meint.
Folgt man diesem Gedanken, hängt der Erfolg von Innovationsvorhaben maßgeblich von diesen beiden Parametern ab. Fehlt es an menschlicher Unterstützung, in Form von Mitarbeitereinsatz und konkreten Ideen, oder setzt man unwirksame Werkzeuge ein, verringert dies die Erfolgschancen.
Da in mittelständischen Unternehmen oftmals die Beziehung zwischen Geschäftsführung (oder Inhabern) und Belegschaft sehr persönlich geprägt ist und Hierarchien entsprechend flach sind, spielt der Faktor Mensch hier eine besonders wichtige Rolle. Innere Widerstände und Befindlichkeiten können besonders bei ungewöhnlich klingenden Ideen und deren Umsetzung in Form von neuen Produkten, Dienstleistungen, Geschäftsideen oder Prozessoptimierungen zum Scheitern/Stocken von Innovationsprojekten führen.
Im Gegensatz zu gängigen Innovationstheorien, die eine Vielzahl von Parametern für den Innovationserfolg benennen, reduziert das Waltons-Prinzip die notwendigen Hebel im Mittelstand auf die genannten zwei wesentlichen Säulen. Dies soll die Umsetzung, vor allem in weniger innovationsgeschulten Unternehmen, stark vereinfachen.
Die Planung eines Innovationsvorhabens nach dem Waltons-Prinzip verwendet bevorzugt Maßnahmen, die eine größtmögliche Mitarbeiterbeteiligung und -motivation versprechen und nachweislich effizient sein müssen.