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Inhaltsverzeichnis

Die Gefahr von Vermutungen und Annahmen

Eine Annahme ist eine Überzeugung oder Aussage, die ohne Beweis als wahr akzeptiert wird. In der Wirtschaft und bei der Entscheidungsfindung werden Annahmen oft als Ausgangspunkt für Vorhersagen oder Pläne verwendet. Sie können auf früheren Erfahrungen, Expertenmeinungen oder anderen verfügbaren Daten beruhen.

Annahmen sind ein gängiger Bestandteil des Problemlösungsprozesses und werden häufig in Situationen verwendet, in denen es an vollständigen Informationen mangelt. Bei der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells kann ein Unternehmer beispielsweise Annahmen über die Größe des Zielmarktes, die Preisgestaltung für sein Produkt oder die Durchführbarkeit seiner Einnahmequellen treffen. Diese Annahmen dienen als Grundlage für den Plan und werden verwendet, um Vorhersagen zu treffen und Entscheidungen zu treffen.

Annahmen sind jedoch nicht immer genau und können zu falschen Schlussfolgerungen und Entscheidungen führen, wenn sie nicht sorgfältig überprüft werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Annahmen keine Fakten, sondern Vermutungen sind, und zu verstehen, auf welchem Grad an Sicherheit die Annahmen beruhen. Um sicherzustellen, dass die Annahmen zutreffend sind, ist es wichtig, sie durch Forschung, Tests und Analysen zu validieren.

Welche Unterschiede gibt es bei den Annahmen?

Es gibt zwei Arten von Annahmen: explizite und implizite. Eine explizite Annahme ist eine Annahme, die klar und direkt formuliert ist. Eine implizite Annahme ist eine Annahme, die nicht direkt genannt wird, sondern aus dem Kontext oder aus den bereitgestellten Informationen abgeleitet wird. Implizite Annahmen sind oft schwieriger zu erkennen und können die Ursache für unerwartete Ergebnisse sein.

Es ist auch erwähnenswert, dass Annahmen manchmal einschränkend sein können und dass es wichtig ist, sie zu hinterfragen, insbesondere wenn sie als selbstverständlich angesehen werden. Indem Sie Annahmen in Frage stellen, können Sie möglicherweise neue Möglichkeiten und effektivere Lösungen finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Annahme eine Aussage ist, die ohne Beweis als wahr akzeptiert wird. Annahmen sind ein üblicher Bestandteil der Entscheidungsfindung und Problemlösung, aber es ist wichtig zu erkennen, dass sie keine Fakten sind, und sie durch Forschung, Tests und Analysen zu überprüfen. Wenn man den Unterschied zwischen expliziten und impliziten Annahmen kennt und sich der begrenzenden Natur von Annahmen bewusst ist, kann man neue Möglichkeiten und effektivere Lösungen finden.

Annahmen im Design Thinking Prozess

Annahmen spielen eine wichtige Rolle im Design Thinking Prozess, da sie starken Einfluss auf die Entscheidungsfindung und die Entwicklung von Lösungen haben. Sie sind Ausgangspunkt für das Verständnis von Benutzerbedürfnissen. Annahmen sind notwendig, um ein grundlegendes Verständnis der Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer zu gewinnen. Zu Beginn des Design Thinking Prozesses können die Teilnehmer eines Design Thinking Workshops Annahmen darüber treffen, was die Benutzer wollen oder brauchen, basierend auf ihrer bisherigen Erfahrung oder ihrem Wissen über den Markt.

Tatsächlich ist eine der der Hauptaufgaben im Design Thinking, Annahmen zu identifizieren und zu hinterfragen. Designer müssen sich bewusst sein, welche Annahmen sie treffen und wie diese ihre Entscheidungen beeinflussen. Durch Benutzerinterviews, Beobachtungen und andere Methoden zur Datenerhebung können Designer ihre Annahmen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Im Design Thinking Prozess werden Annahmen oft als Hypothesen formuliert, die getestet und überprüft werden können. Diese Hypothesen helfen Teilnehmern dabei, ihre Ideen und Lösungen systematisch zu entwickeln und zu bewerten. Indem sie ihre Annahmen als Hypothesen betrachten, können sie ihre Lösungen iterativ verbessern, basierend auf den Erkenntnissen, die sie während des Tests gewinnen.

Eine der zentralen Ideen des Design Thinking ist, dass Teilnehmer ihre Annahmen ständig hinterfragen und überprüfen sollten, um sicherzustellen, dass sie auf validen Informationen basieren. Durch das Hinterfragen von Annahmen können sie ihre Perspektive erweitern, unerwartete Möglichkeiten entdecken und bessere Lösungen entwickeln.

Eine der größten Herausforderungen im Design Thinking ist es, Fehlannahmen zu vermeiden, die zu unzureichenden oder ineffektiven Lösungen führen können. Design Thinking ermutigt Designer, ihre Annahmen kritisch zu hinterfragen und offen für neue Erkenntnisse und Perspektiven zu sein, um solche Fehlannahmen zu vermeiden.

geschrieben vonChristian Buchholz