INNOVATION NAVIGATOR

Tiefes Innovationswissen aus der Praxis vom verrocchio Institute

Inhaltsverzeichnis

Potentialfelder finden mit Innovationdigging

Für viele Unternehmen ist in Sachen Innovation der erste Schritt der schwierigste. Es stellen sich Fragen wie: Wo setzen wir an? In welchen Bereichen bewegen wir uns? Wo haben wir überhaupt Potential? Diesen Phänomenen kann entgegengewirkt werden; mit der Kreativmethode Innovationdigging. Die Methode hat Ähnlichkeit zu professionellen archäologischen Ausgrabungen: Sie hilft bei der systematischen Suche in definierten Bereichen, die von einem Team bearbeitet – und später auch erweitert und getestet – werden können.

Die Methode eignet sich für Ideen rund um neue Produkte und Services. Aber auch, wenn Prozesse, Markt- und Geschäftsfelder innovativer gestaltet werden sollen und Verbesserungsvorschläge im Umgang mit Kunden und deren Zufriedenheit gebraucht werden.

Wie funktioniert Innovationdigging?

Klingt nach einem vielversprechenden Tool, oder? Lassen Sie uns tiefer einsteigen. Ich möchte in aller Kürze die Funktionsweise von Innovationdigging beleuchten.

Szenario: Sie sind ein Produktentwicklungsingenieur und suchen nach Inspiration, um Ihr Produkt zu verbessern oder zu innovieren.

Schritt 1: Nehmen Sie einen Block oder ein anderes Blatt Papier zur Hand und zeichnen Sie eine ganz normale Tabelle – das wird unsere Suchfeldmatrix.

Schritt 2: In die Zeilenköpfe der Tabelle tragen Sie die Berührungspunkte (Touchpoints) ein, die Menschen mit Ihrem Produkt haben. Wenn es eine Kaffeemaschine wäre, dann könnten die Zeilenköpfe lauten:

  1.  Kaffeemaschine nach dem Kauf auspacken
  2.  Kaffeemaschine aufstellen
  3.  Bedienungsanleitung lesen
  4.  Kaffee einfüllen
  5.  Wasser einfüllen
  6.  Dosierung einstellen
  7.  Kaffee brühen
  8.  Kaffee servieren
  9.  Reinigungsvorgang
  10.  etc.

Schritt 3: In die Spaltenköpfe der Tabelle tragen Sie nun Nutzendimensionen ein (das sind Adjektive in ihrer ersten Steigerungsform), die Ihnen spontan einfallen:

  •  schneller
  •  günstiger
  •  komfortabler
  •  umweltfreundlicher
  •  sicherer
  •  lustiger
  •  leiser
  •  erotischer
  •  etc.

Schritt 4: Nun gehen Sie nach eigenen Regeln mit Ihrem Finger durch die entstandenen Suchfelder und sprechen die Wortkombinationen leise vor sich hin, wie z. B.: „schneller Wasser einfüllen“, „komfortabler Kaffeemaschine aufstellen“ oder „lustiger reinigen“.

Lassen Sie sich inspirieren von den Wortkombinationen und sehen Sie, ob es Verbindungen gibt, über die Sie so noch nie nachgedacht haben.

Potentialfelder finden mit Innovationdigging
Real World View: Innovationdigging im Einsatz

Mit Innovationdigging zur Ideenfindung: Anwendungsbeispiele

Der Einsatz von Innovationdigging ist vielseitig. Potentialfelder sichtbar zu machen ist nur eine denkbare Möglichkeit, über die Jahre habe ich viele Anwendungsmöglichkeiten gesehen und auch spannende zusätzliche Ideen zum Tool bekommen, die aus dem Kreis der Anwender der Methode stammen. Ich habe Ihnen meine Favoriten zusammengestellt:

Zuständigkeitskürzel:
An Suchfeldquadraten oder Zeilen- oder Spaltenköpfen werden die Namenskürzel der Personen vermerkt, die für die Ideenfindung in diesem Teil der Tabelle verantwortlich sind.

Namen von Wettbewerbern:
Haben Wettbewerber Funktionen oder Features, die einem Suchfeld in der Tabelle Ihres Unternehmens zugeordnet werden können, dann kann der Name oder auch das Logo des Wettbewerbers dort eingetragen werden. So entsteht ein fantastischer Überblick darüber, in welchen Suchfeldern auch der Wettbewerb innovativ unterwegs ist und wo nicht.

Datum der letzten Kreativsitzung:
Das Datum der letzten Kreativsitzung zu einem Suchfeld kann man auch in dieses Suchfeld eintragen. So erhält man einen kompletten Überblick darüber, wo und wann man in welchem Suchfeld gearbeitet hat.

Namen von Experten:
Die Namen von Kollegen oder externen Menschen, die wir als Experten für dieses Innovations-Suchfeld einschätzen.

Markierung für „Kennen wir schon“:
Eine z. B. farbige Markierung, die uns anzeigt, dass wir dieses Suchfeld schon lange kennen.

Markierung für „Haben wir noch nicht durchdacht“:
Eine z. B. farbige Markierung, die uns anzeigt, dass dieses Suchfeld für uns neu ist und wir es noch nicht durchdacht haben.

Dokumentenlink:
Ein Dokumentenlink, der uns zu einem weiterführenden Dokument bringt, das Details zum diesem Suchfeld beinhaltet.

Zielkopplung:
Ein Eintrag, der uns anzeigt, ob dieses Feld auf vorhandene Projekt- oder auch Unternehmensziele einzahlt oder nicht.

Projektkopplung:
Ein Eintrag, der uns anzeigt, ob dieses Feld einen möglichen Zusammenhang mit anderen Innovationsprojekten oder Initiativen im Unternehmen hat.

Weitere Informationen zu Innovationdigging

Wenn Sie mehr zum Tool erfahren möchten, schauen Sie gerne mal auf dieser Seite vorbei. Hier können Sie auch ihr eigenes Innovationdigging-Poster, sowie das passende Handbuch zum Tool bestellen.

geschrieben vonBenno van Aerssen