1-2-4-All ist eine Mikromethode zur Ideenfindung aus den Liberating Structures. Wir erwähnen sie hier, weil sie auf die ein besondere Eigenschaft von vielen Projekten in der digitalen und/oder nachhaltigen Transformation einzahlt. In vielen Projekten gibt es auf Grund der Komplexität, oft die Notwendigkeit extrem viele kleine Ideenfindungen durchzuführen – oft auch sehr AdHoc.
Mit 1-2-4-All können bessere Ideen schneller und vielfältiger erzeugt werden als jemals zuvor. Jeder Teilnehmer wird sofort mit involviert, ganz egal wie groß die Gruppe ist. Wissen und Vorstellungskraft wird dabei quasi aus verteilten und zuvor ungekannten Quellen angezapft. Es entfalten sich offene und fruchtbare Konversationen und Brainstormings. Ideen und Lösungen werden schnellstmöglich gesichtet. Und vor allem gehören die Ideen allen Teilnehmern gleichermaßen. Somit wird auch das Anreichern und die Umsetzung sehr vereinfacht. Die oft noch zusätzlich nötige Überzeugungsarbeit entfällt.
Anmerkung: 1-2-4-All eignet sich zudem hervorragend für die Arbeit mit virtuellen Kollaborationsboards. Ebenso kann 1-2-4All sehr einfach für sehr große Gruppen hochskaliert werden.
Für Nachhaltigkeitsworkshops:
Die Methode sorgt dafür, dass jede Person einer Gruppe gehört wird und sich einbringen kann. Diese Aspekte sind besonders im Kontext nachhaltiger Entwicklung hilfreich: Zum einen können auch sensible, von sozialer Erwünschtheit betroffene Themen angesprochen werden, andererseits kann ein Wir-Gefühl entstehen, welches Transformation fördert.
Die Methode kann zur Ideengeneration genutzt werden, bietet aber auch besonders große Möglichkeiten beim Austausch über Herausforderungen in einer Organisation oder auch zu persönlichen Bedürfnissen, welche in einer großen Gruppe aufgrund von Zeitdruck oder gefühlter sozialer Erwünschtheit nicht angesprochen werden.
Personen können in einer sicheren Umgebung einer nur schrittweise wachsenden Zahl an Zuhörerinnen über eigene Schwächen und Probleme (wie eigenes nicht-nachhaltiges Handeln) sprechen. Die Angst, von einer Gruppe verurteilt zu werden, wird so reduziert. Insbesondere in sehr großen partizipativen Veranstaltungen bietet die Methode den Vorteil, dass alle Teilnehmende sich gehört fühlen, und etwas aussprechen können, selbst wenn die Zeit knapp ist.
Dadurch wird zudem ein Gruppen- und Teilhabe-Gefühl gestärkt. Dieses Gefühl der Teilhabe bietet für neue Wege in der Nachhaltigkeitstransformation einen Vorteil für eine notwendige Zustimmung der breiten Masse und der Betroffenen, wenn es um Veränderungen geht. Weiterhin können Teilnehmende erfahren, dass sie mit ihren Gedanken oft nicht allein sind.
Aufgrund seiner Struktur ist das Format bei Gruppen von 4 Personen bis hin zu extrem großen Gruppen sinnvoll und möglich.
Auch für qualitative Forschung kann die Methode bei entsprechender Dokumentation eingesetzt werden.