Die Bisoziationsmethode hat zum Ziel, Denkmuster aufzubrechen. Als Hilfsmittel werden Begriffe, Gegenstände oder Bilder genutzt, die Assoziationen auslösen und nichts mit dem gegebenen Grundproblem zu tun haben. Mit dem Begriff der Bisoziation bezeichnet man den kreativen Vorgang, bei dem Gegenstände, Bilder, Begriffe oder auch Vorstellungen aus sehr unterschiedlichen begrifflichen Bezugsrahmen miteinander verknüpft werden.
Der Begriff Bisoziation wurde von Arthur Koestler in Anlehnung an das Wort Assoziation eingeführt und gilt heute als einer der Basisbegriffe sowohl in der Kreativitäts- als auch in der Humorforschung. Als kreativer Grundbegriff beschreibt Bisoziation das Durchbrechen etablierter geistiger Routinen. Während die Assoziation gedankliche Verknüpfungen auf einer Ebene bezeichnet, geht die Bisoziation darüber hinaus, indem sie Begriffe aus zwei einander üblicherweise nicht zugeordneten Ebenen miteinander verbindet.
Die Ergebnisse einer Bisoziationssitzung können zu drei wesentlichen Entdeckungen führen:
1. Zu Witz – denn aus dem Zusammentreffen nicht zusammengehörender Dinge kann auch Komik entstehen.
2. Zu Erkenntnis und Entdeckung – denn das Zusammentreffen zweier bislang nicht zusammen gedachter Elemente kann zu einer überraschenden und neuen Einsicht führen.
3. Zu Verstehen – denn das Zusammentreffen neuer Elemente kann auch zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen führen.
Bei der Bisoziation werden also zwei vorher unverbundene Denkdimensionen zusammengebracht. Die Effektivität der Methode ist aber stark abhängig von der Wahl der beiden Denkdimensionen, die zusammengebracht werden müssen, das heißt man muss vorher genau wissen, wo man suchen muss, denn auf jede brauchbare Analogie kommen hunderte unbrauchbare, daher bedarf es der sorgfältigen Prüfung.
Die Bisoziation eignet sich besonders für die Ideenfindung in den Bereichen Werbung und Marketing. Hier ist die Zahl von brauchbaren Ergebnissen immer sehr hoch, da auch verrückteste Analogien zur Anwendung kommen.