„Nimm dich nicht so wichtig.“ Ein simpler Satz, der uns allen trotzdem in Extremsituationen oft schwerf.llt. „Don’t take yourself so g–damn seriously“ (The Art of Possibility, S. 79), sagen auch Rosamund Stone Zander und Benjamin Zander in ihrem Buch „The Art of Possibility“. Sie beschreiben vielfältige Denkanstöße zur Kommunikation in Gruppen unter Leistungsdruck, die sich auf Transformationsprojekte sehr gut übertragen lassen. Die goldene Regel – „Rule Number 6“, wie sie sie nennen – formulieren Stone Zander & Zander sogar als Grundlage, die Transformation überhaupt erst ermöglicht.
Insbesondere in Transformationsprojekten, wo oft Team-Mitglieder aus unterschiedlichsten Unternehmensbereichen und Hierarchie- Ebenen mit großem Erwartungsdruck das Zusammenarbeiten lernen müssen, kann die goldene Regel eine wertschätzende Kommunikationskultur und den Zusammenhalt im Team stärken. Denn obwohl es auf die Leistung des ganzen Teams ankommt, ist dieses doch aus Einzelpersonen mit den unterschiedlichsten Hintergründen, Motivationen und Befindlichkeiten zusammengesetzt. Gerade unter Stress zeigt sich bei manchen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen ein Hang zur Selbstdarstellung oder Wichtigtuerei; andere tendieren zu Dramatisierung, schieben Frust oder nerven das Team mit Eskalationen und Machtspielereien. Laut Stone Zander & Zander steckt dahinter eine Angst zu versagen, die durch eine klassische hierarchische Prägung begründet ist, in der man Stärke zeigen muss, um Konflikte zu bestehen.
Dem setzen Stone Zander und Benjamin Zander den Fokus auf die goldene Regel entgegen: Wenn man sich selbst nicht so wichtig nimmt und den eigenen Stolz ablegt, öffnet man sich laut Stone- Zander & Zander für ein neues Mindset, in dem es um Konfliktlösung statt Konkurrenz geht; der Fokus schwenkt vom eigenen Vorankommen auf ein gemeinsames Ziel. Das Festlegen dieser goldenen Regel, auf die sich ein Team in einem ehrlichen Austausch gemeinsam einigt, fördert damit das kooperative Arbeiten im Team und hilft den Mitarbeitenden, in einer eskalierenden Situation alles etwas leichter zu nehmen. Durch den Verweis auf die goldene Regel kann man mit einem Augenzwinkern einen gemeinsamen Scherz teilen, um ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen. Festgefahrene und verbissene Situationen lassen sich auflösen, wenn man über ein Code-Wort auf einen spielerischen Moment referenziert, in dem man sich mit dem Team gemeinsam auf die goldene Regel verständigt hat. So lassen sich hochkochende Situationen aus dem Team selbst heraus humorvoll erden.