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Tiefes Innovationswissen aus der Praxis vom verrocchio Institute

Inhaltsverzeichnis

Ein vorhandenes Geschäftsmodell weiterentwickeln

Die Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells um sich zukunftsfähig und wettbewerbsfähig aufzustellen ist ein absoluter Klassiker. Ich bin mit diesem Feld der Innovation oft konfrontiert und möchte daher meine Erfahrungen teilen.

Ich zeige konkrete Möglichkeiten und Ansätze auf, um Ihr eigenes Geschäftsmodell weiterentwickeln zu können und gezielt zukunftsfähig zu machen. Unterteilt sind diese in vier Blickwinkel bzw. Arbeitsebenen und entstammen allesamt aus der Erfahrung mit unseren Kunden und Projekten zur Geschäftsmodellentwicklung:

  • Die großen Treiber 
  • Die strategischen Achsen
  • Die konkreten Handlungsempfehlungen
  • Helfende Tools und Methoden

Geschäftsmodell weiterentwickeln – Die großen Treiber

Die großen Treiber bilden das Fundament der Entwicklungsarbeit. Geschäftsmodelle lassen sich leichter weiterentwickeln, wenn die Menschen, die das tun, die wesentlichen Treiber des großen „Warum“ kennen. Dass Geschäftsmodelle innovativ sein sollen, dass sie digital sein sollen und dass Zielgruppe, Umsatz, Produkt und Vertrieb gut funktionieren sollen macht immer Sinn – aber warum müssen wir unsere Geschäftsmodelle stetig verbessern und anpassen?

Der wesentliche Grund liegt in der sich immer schneller verändernden Welt. Die aktuell größten Treiber sind: Klimawandel, Künstlichee Intelligenz und Kriegskrisen, sowie deren negativen Folgeerscheinungen. 

In dieser so genannten VUCA-Welt ist es unabdinglich, dass wir unser Geschäftsmodell stetig weiterdenken und weiterentwickeln, um überhaupt am Markt überleben zu können.

Die strategischen Achsen

Wenn wir uns in den großen Treibern und Notwendigkeiten einig sind, können wir uns nun der nächsten Ebene der Entwicklungsarbeit zuwenden – den strategischen Achsen oder Korridoren, denen wir folgen sollten. Die zielführenden Achsen in der Entwicklung eines erfolgreichen Geschäftsmodell liegen in unserer aktuellen VUCA-Welt und dem Wertewandel in den jungen Generationen im Umfeld von Haltung, Werten und der Art und Weise, wie wir die Dinge tun.

Was bedeuten diese Achsen konkret? Einige Ansätze sind:

  • Fragen vor Antworten
    Den aktuellen Status Quo der Bestandteile ihres Geschäftsmodell in Frage zu stellen ist mittlerweile tatsächlich ein strategisches Element, welches permanent getan werden muss. Ob bestimmte Teile des Geschäftsmodells noch sinnvoll sind, kann sich in unserer Zeit plötzlich ändern.
  • Beobachten vor Bewertung
    Strategisch macht es mehr Sinn Zeit dafür aufzuwenden, die Menschen und die Bestanteile ihres Geschäftsmodells permanent und genau zu beobachten, anstelle diese ständig neu zu bewerten. Nur in der detaillierten Beobachtung haben wir in unserer komplexen Welt die spannende Chance Veränderungen wahrzunehmen.
  • Perspektivwechsel vor Standpunktverteidigung
    Seit der Einführung der Business Model Generation nach Alexander Osterwalder ist klar bewiesen – der Perspektivwechsel, besonders hin zum Kunden bzw. Anwender ist einer der größten Erfolgshebel für Geschäftsmodelle. Erfolg liegt in unserer volatilen und schnellen Welt in der exakten Passung zu unserem Kunden.
  • Reflexion vor Kritik
    Im Bezug auf Geschäftsmodelle, die das eigene Geschäftsmodell im Markt umgeben, ist es strategisch äußerst hilfreich diese im Detail zu reflektieren bevor wir, wie so oft, Kritik an diesen äußern. Wettbewerbsbeobachtung ist schon immer essentiell, aber unsere ärgsten Konkurrenten sind nicht die, die die Dingen gleich tun, sondern die, die die Dinge unorthodox anders tun.
Ein vorhandenes Geschäftsmodell weiterentwickeln
Die Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells bewegt uns alle. Benno spricht darüber beim „Chancenforum“ (2024), Foto von tiwigrafie Fotografie

Die konkreten Handlungsempfehlungen

Wir begleiten seit vielen Jahren unsere Kunden in ihren Innovations- und Geschäftsmodell-Projekten. So ist auch so etwas wie ein kleiner erlesener Katalog von verlässlichen Handlungsempfehlungen entstanden, die im Bereich der Geschäftsmodell-Entwicklung als erprobt bezeichnet werden können. Lass dich gerne von unserem kleinen Katalog für ihre Entwicklungsarbeit inspirieren.

1. Erzeuge Wechselaufwände in deinem Geschäftsmodell

Kaufmännische, technische und emotionelle Customer Lock-INs machen Geschäftsmodelle langlebiger und erfolgreicher. Switching Costs (Wechselaufwände) sind die Kosten und Hindernisse, die Kunden überwinden müssen, wenn sie von einem Anbieter zu einem anderen wechseln möchten. Diese Kosten können dazu beitragen, Kundenbindung zu schaffen und die Kunden davon abzuhalten, zu einem Wettbewerber zu wechseln.

Praxistipp: Untersuche zunächst dein Geschäftsmodell, wo vielleicht schon kleine Wechselaufwände existieren. Versuche diese Wechselaufwände dann mit neuen Ideen zu vergrößern. Danach beginnst du, völlig neue Ideen für weitere Wechselaufwände zu generieren.

Beispiele für Switching Costs in einem erfolgreichen Geschäftsmodell:

  • Finanzielle Switching Costs: Kunden müssen möglicherweise finanzielle Aufwendungen tätigen, um zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Dies können Gebühren für die Kündigung eines Vertrags, die Anschaffung neuer Ausrüstung oder die Zahlung von Einrichtungsgebühren sein.
  • Zeitliche Switching Costs: Der Wechsel zu einem anderen Anbieter kann zeitaufwendig sein. Kunden müssen Zeit investieren, um sich mit dem neuen Anbieter vertraut zu machen, neue Verträge abzuschließen oder ihre Daten zu übertragen. Diese zeitlichen Kosten können Kunden davon abhalten, den Anbieter zu wechseln.
  • Soziale Switching Costs: Kunden können soziale Bindungen zu ihrem aktuellen Anbieter haben, wie z. B. eine langjährige Geschäftsbeziehung oder eine starke Markenloyalität. Das Aufgeben dieser Bindungen kann für Kunden emotional schwierig sein und sie davon abhalten, den Anbieter zu wechseln.
  • Technologische Switching Costs: Wenn Kunden an eine bestimmte Technologie oder Plattform gebunden sind, kann der Wechsel zu einem anderen Anbieter technische Schwierigkeiten verursachen. Zum Beispiel könnten Kompatibilitätsprobleme auftreten oder die Kunden müssten sich an eine neue Benutzeroberfläche gewöhnen.
  • Vertragliche Switching Costs: Kunden könnten an langfristige Verträge gebunden sein, die hohe Strafen für eine vorzeitige Kündigung vorsehen. Diese vertraglichen Bindungen können Kunden davon abhalten, den Anbieter zu wechseln, selbst wenn sie mit dem aktuellen Service unzufrieden sind.

Ausflug Erfahrungsbericht: Aus einigen hundert Workshops wissen wir, dass das Thema Wechselaufwände im eigenen Geschäftsmodell sofort in einer moralisch-ethischen Diskussion mündet. Und das ist auch gut so! Über das Schaffen von Wechselaufwänden im eigenen Geschäftsmodell soll und muss diskutiert werden, weil es viel mit den eigenen Werten zu tun hat. Fest steht, dass, aus betriebswirtschaftlicher Sicht, Wechselaufwände das eigene Geschäftsmodell erfolgreicher machen.

2. Reduziere komplexe Kundenerlebnisse.

Praxistipp: Der Ansatz hier besteht aus zwei sehr klassischen Arbeitspaketen. Als erstes schreibst du konkret alle einzelnen Schritte auf, die eine Kunde tun oder gehen muss, um dein Produkt oder Service vollumfänglich nutzen zu können. Danach beginnst du deine Recherche bei deinen relevantesten Wettbewerbern und schaust dir genau an, ob und wo deren Customer Journey einfacher und simpler ist als dein eigenes. So lassen sich meistens schnell erste Potentialfelder zur Simplifizierung finden. Zusätzlich kannst du dir dann noch gezielt Trends und Unternehmen in anderen Branchen ansehen um Inspiration für Vereinfachungsideen zu bekommen.

Vorteile im Überblick:

  • Verbesserte Kundenzufriedenheit: Ein einfaches und reibungsloses Kundenerlebnis führt in der Regel zu höherer Kundenzufriedenheit.
  • Erhöhte Kundenbindung: Ein einfaches Kundenerlebnis kann dazu beitragen, Kundenbindung aufzubauen.
  • Reduzierung von Fehlern und Beschwerden: Komplexe Prozesse und Abläufe können zu Fehlern und Missverständnissen führen, die wiederum zu Kundenbeschwerden führen können.
  • Effizientere Betriebsabläufe: Ein einfaches Kundenerlebnis kann auch zu effizienteren internen betrieblichen Abläufen führen.
  • Kostenersparnis: Komplexe Systeme und Prozesse können mit höheren Betriebskosten verbunden sein, sei es durch Schulungsaufwand für Mitarbeiter, Fehlerkorrekturen oder zusätzliche Supportkosten.

Die Simplizifierung des Kundenerlebnisses kann dazu beitragen, die Effizienz zu steigern, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, die Kundenbindung zu stärken und die Betriebskosten zu senken. Dies kann dazu zielführend beitragen, das Geschäftsmodell erfolgreicher und wettbewerbsfähiger zu machen.

3. Mache dein Geschäftsmodell transparent und ehrlich

Praxistipp: Hier eignen sich am besten Testkäufe und Secret-Shopping-Ansätze, um herauszufinden wo in deinem Geschäftsmodell keine gute Transparenz und Ehrlichkeit herrscht. Unbedarfte Testkäufer finden meistens sehr schnell solche Stellen bzw. Potentiale, die du selber schon nicht mehr wahrnehmen kannst.

Vorteile transparenter und ehrlicher Geschäftsmodelle:

  • Aufbau von Vertrauen: Transparenz und Ehrlichkeit sind entscheidend für den Aufbau von Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden. Wenn Kunden das Gefühl haben, dass ein Unternehmen offen und ehrlich über seine Produkte, Dienstleistungen und Geschäftspraktiken kommuniziert, sind sie eher bereit, langfristige Beziehungen aufzubauen und wiederholte Geschäfte zu tätigen.
  • Langfristige Kundenbindung: Vertrauen ist ein zentraler Bestandteil der Kundenbindung. Transparente und ehrliche Unternehmen gewinnen nicht nur das Vertrauen ihrer Kunden, sondern können es auch langfristig erhalten.
  • Positive Reputation: Unternehmen mit transparenten und ehrlichen Geschäftspraktiken genießen oft eine positive Reputation in der Öffentlichkeit. Eine gute Reputation kann dazu beitragen, das Image eines Unternehmens zu stärken, neue Kunden anzuziehen und talentierte Mitarbeiter anzuziehen.
  • Kundenloyalität und -empfehlungen: Transparente und ehrliche Unternehmen haben oft engagierte Kunden, die nicht nur wiederkommen, sondern das Unternehmen auch aktiv ihren Freunden und Familienmitgliedern empfehlen.
  • Reduzierung rechtlicher Risiken: Unternehmen, die transparent und ehrlich agieren, reduzieren oft ihre rechtlichen Risiken. Durch offene Kommunikation und Einhaltung von Vorschriften können Unternehmen potenzielle Rechtsstreitigkeiten und negative rechtliche Folgen vermeiden.

Transparente, nachvollziehbare und ehrliche Geschäftsmodelle sind langfristig erfolgreicher, weil sie Vertrauen aufbauen, langfristige Kundenbindung fördern, eine positive Reputation aufbauen, Kundenloyalität und Empfehlungen steigern und rechtliche Risiken reduzieren. Dies trägt dazu bei, das langfristige Wachstum und die Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu sichern.

4. Mache dein Geschäftsmodell zu einem nahtlosen Teil des Leben deines Kunden

Praxistipp: Um einen guten Eindruck zu bekommen, wie viele und welche Brüche noch in deinem Geschäftsmodell liegen, arbeitet auch hier am besten mit Testkäufen. Wenn Personen, die dein Unternehmen nicht kennen (das können auch Studenten sein) haarklein beschreiben wie die Customer Journey verlief, dann werden auch die kleinsten Brüche sichtbar und können spannende Potentialfelder aufdecken.

Die Brüche können Medienbrüche, Technologiebrüche, Wissenbrüche oder auch Kommunikationsbrüche sein. Ein ideal gedachtes Geschäftsmodell gilt als nahtlos wenn keinerlei Brüche mehr existieren und es für den Kunden maximal bequem und praktisch ist. Ein nahtloses Geschäftsmodell ist heutzutage von entscheidender Bedeutung aus mehreren Gründen:

  • Kundenansprüche: Kunden erwarten heutzutage ein nahtloses Erlebnis über alle Kanäle hinweg, sei es online, mobil, im Geschäft oder über soziale Medien. Ein nahtloses Geschäftsmodell ermöglicht es Unternehmen, diesen Erwartungen gerecht zu werden und ein konsistentes Erlebnis zu bieten, unabhängig davon, wie Kunden mit dem Unternehmen interagieren.
  • Wettbewerbsfähigkeit: In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Wettbewerbslandschaft intensiver denn je. Unternehmen, die ein nahtloses Geschäftsmodell bieten, können sich von der Konkurrenz abheben und Kunden dazu bringen, ihnen treu zu bleiben.
  • Effizienz: Ein nahtloses Geschäftsmodell kann die betriebliche Effizienz verbessern, indem es den Informationsfluss zwischen verschiedenen Abteilungen und Systemen erleichtert. Integrationen zwischen verschiedenen Systemen ermöglichen einen reibungslosen Datenaustausch und reduzieren manuelle Aufgaben, was Zeit und Ressourcen spart.
  • Kundenbindung: Ein nahtloses Erlebnis kann zu einer stärkeren Kundenbindung führen. Kunden, die positive Erfahrungen machen und keine Probleme bei der Interaktion mit einem Unternehmen haben, sind eher geneigt, zurückzukehren und weiterhin Geschäfte zu tätigen.
  • Innovation: Ein nahtloses Geschäftsmodell kann Innovation fördern, indem es Unternehmen ermöglicht, neue Technologien und Trends schnell zu integrieren und ihren Kunden ständig verbesserte Dienstleistungen anzubieten. Durch die Nutzung von Daten und Analysen können Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Kunden besser verstehen und relevante Lösungen entwickeln.

Ein komplett nahtloses Geschäftsmodell ist heutzutage von entscheidender Bedeutung, um den hohen Erwartungen der Kunden gerecht zu werden, wettbewerbsfähig zu bleiben, betriebliche Effizienz zu verbessern, Kundenbindung zu fördern und Innovationen voranzutreiben.

5. Schütze dein Geschäftsmodell wirksam und intelligent vor Konkurrenz

Zugegeben ist dieses Thema sehr klassisch, aber auch von größerer Bedeutung denn je. Das Ausspähen und Nachahmen gut funktionierender Geschäftsmodelle hat sich, besonders durch die hilfreiche KI, zu einem großen, sehr dynamischen Wirtschaftsfaktor entwickelt. So wie sie selber, wird auch deine Konkurrenz im Markt immer schlauer und listiger im Spiel um die Marktanteile. Um dein Geschäftsmodell wirksam und intelligent vor Konkurrenz zu schützen, solltest du eine breitgefächerte Strategien anwenden:

  • Geistiges Eigentum schützen: Sichern Sie Ihr geistiges Eigentum durch Patente, Marken und Urheberrechte. Dies kann dazu beitragen, Ihre Innovationen und Ihr Markenimage zu schützen und es der Konkurrenz erschweren, Ihre Ideen zu kopieren oder Ihre Marke zu imitieren.
  • Kundenzufriedenheit und -bindung fördern: Investieren Sie in erstklassigen Kundenservice und -erfahrung, um die Zufriedenheit und Bindung Ihrer Kunden zu erhöhen. Zufriedene Kunden sind weniger geneigt, zur Konkurrenz zu wechseln, und können sogar zu Botschaftern für Ihr Unternehmen werden.
  • Einzigartige Wertversprechen entwickeln: Entwickeln Sie einzigartige Wertversprechen, die Ihr Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Identifizieren Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe und bieten Sie Lösungen an, die sie anderswo nicht finden können.
  • Partnerschaften und Allianzen eingehen: Bilden Sie strategische Partnerschaften und Allianzen mit anderen Unternehmen, um Ihre Reichweite zu vergrößern und Zugang zu neuen Märkten oder Ressourcen zu erhalten. Dies kann es der Konkurrenz erschweren, in Ihren Markt einzudringen.
  • Kontinuierliche Innovation: Bleiben Sie kontinuierlich innovativ, um neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Bedürfnissen Ihrer Kunden gerecht werden. Halten Sie sich über Trends und Entwicklungen in Ihrer Branche auf dem Laufenden und passen Sie Ihr Angebot entsprechend an.
  • Effektive Markenbildung: Investieren Sie in eine effektive Markenbildung, um ein starkes Markenimage aufzubauen und die Wahrnehmung Ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Eine starke Marke kann Kundenloyalität fördern und es der Konkurrenz erschweren, Marktanteile zu gewinnen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Seien Sie flexibel und anpassungsfähig, um sich verändernden Marktbedingungen anzupassen. Wenn Sie schnell auf neue Trends und Chancen reagieren können, können Sie sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und die Konkurrenz in Schach halten.

Indem Sie diese Handlungsempfehlungen kombinieren und anwenden, können Sie Ihr Geschäftsmodell wirksam und intelligent vor Konkurrenz schützen und langfristigen Erfolg sicherstellen.

6. Sorge für eine gute Skalierbarkeit.

Der Weg zu Ideen, um die Skalierbarkeit deines Geschäftsmodells zu verbessern, führt am besten über einen Stresstest deines Geschäftsmodells.

Praxistipp: Nehmen wir an, dein Unternehmen verkauft 500 Produkte pro Woche. Stell dir nun die Frage, was genau würde passieren, wenn in der nächsten Woche 1000 Bestellungen eingehen würden. Schreibe alles haarklein auf – Wer spricht mit wem worüber, welche Dinge müssen bestellt werden, welche neuen Aufgaben entstehen plötzlich, welche Engpässen entstehen, was passiert auf der Zeitachse, und so weiter. So zeigen sich meist sehr schnell, wo noch Ideen gebraucht werden, um eine bessere Skalierbarkeit zu gewährleisten. Je nach Ziel und Relevanz führst du den Stresstest erneut mit noch größeren Mengen durch.

Potentialfelder von guter Skalierbarkeit:

  • Wachstumsmöglichkeiten nutzen: In einer globalisierten Wirtschaft bieten sich Unternehmen ständig und plötzlich neue Chancen für Wachstum und Expansion.
  • Effizienzsteigerung: Skalierbare Geschäftsmodelle ermöglichen es Unternehmen, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und effizienter zu arbeiten.
  • Schnelle Reaktion auf Veränderungen: In einer sich ständig verändernden Geschäftsumgebung ist es wichtig, agil und flexibel zu sein.
  • Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die skalierbare Geschäftsmodelle haben, sind oft wettbewerbsfähiger.
  • Investorenerwartungen erfüllen: Investoren und Kapitalgeber legen zunehmend Wert auf Unternehmen mit skalierbaren Geschäftsmodellen, da diese ein hohes Wachstumspotenzial und attraktive Renditen bieten können.

Die schnelle Skalierfähigkeit eines Geschäftsmodells ist heute oft von entscheidender Bedeutung, um Wachstumschancen zu nutzen, Effizienz zu steigern, schnell auf Veränderungen zu reagieren, wettbewerbsfähig zu bleiben und Investoren anzusprechen. Unternehmen, die in der Lage sind, skalierbare Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen, sind besser positioniert, um langfristigen Erfolg zu erzielen und sich in einem dynamischen Marktumfeld zu behaupten.

7. Sorge für wiederkehrende Umsätze

Wiederkehrende Umsätze sind Einnahmen, die ein Unternehmen regelmäßig durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen erzielt, für die Kunden wiederholt bezahlen, in der Regel in regelmäßigen Abständen. Diese Art von Umsatz ist besonders wertvoll, da er eine stabile Einnahmequelle darstellt und oft langfristige Kundenbindung und -beziehungen widerspiegelt.

Praxistipp: Nutze Tools aktiv, wie z.B. die verrocchio Business Inspiration Cards, um schnell viele Inspirationen zu bekommen, die für erste Vorideen rund um wiederkehrende Umsätze sorgen.

Hier sind einige Beispiele für Kategorien von wiederkehrenden Umsätzen in einem Geschäftsmodell:

  • Abonnements: Unternehmen, die Abonnementdienste anbieten, erhalten regelmäßige Zahlungen von Kunden für den Zugriff auf Produkte oder Dienstleistungen. Dies kann Software-Abonnements, Zeitschriftenabonnements, Streaming-Dienste oder Mitgliedschaften in Fitnessstudios und anderen Clubs umfassen.
  • Lizenzgebühren: Unternehmen, die geistiges Eigentum wie Software, Patente oder Marken besitzen, können Lizenzgebühren von anderen Unternehmen oder Einzelpersonen erhalten, die das Recht erwerben, das geistige Eigentum zu nutzen.
  • Serviceverträge: Unternehmen, die wiederkehrende Dienstleistungen anbieten, wie z. B. Wartungsverträge für technische Ausrüstung, können regelmäßige Zahlungen von Kunden erhalten, um die laufende Bereitstellung dieser Dienstleistungen sicherzustellen.
  • Leasing und Miete: Unternehmen, die Vermietungs- oder Leasingdienstleistungen für physische Produkte anbieten, wie z. B. Autos, Geräte oder Immobilien, erhalten regelmäßige Zahlungen von Kunden für die Nutzung dieser Produkte über einen bestimmten Zeitraum.
  • Verbrauchsgebühren: Unternehmen, die verbrauchsabhängige Dienstleistungen anbieten, wie z. B. Telefon-, Strom- oder Wasserversorgung, erhalten regelmäßige Zahlungen von Kunden basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch der Dienstleistung.
  • Guthabenmodelle: Unternehmen, die Prepaid-Dienstleistungen anbieten, wie z. B. Mobiltelefonverträge oder Guthabenkarten für digitale Inhalte, erhalten regelmäßige Zahlungen von Kunden im Voraus für die Nutzung der Dienstleistungen.

8. Revolutioniere deine Kostenstruktur

Unternehmen deren Kostenstruktur mehr als 30% geringer ist als die der Konkurrenz sind so gut wie immer langfristig sehr erfolgreich – das haben wir über viele Jahre gelernt. Namen wie IKEA oder RyanAir fallen uns hier sicher sofort ein.

Es gibt mehrere bekannte Geschäftsmodelle und Marken, die ihren Erfolg auf einer sehr geringen Kostenstruktur begründen. Hier sind einige Beispiele:

  • Low-Cost-Fluggesellschaften: Unternehmen wie Ryanair und Southwest Airlines haben erfolgreich Geschäftsmodelle entwickelt, die auf niedrigen Betriebskosten basieren. Sie optimieren ihre Betriebsabläufe, nutzen effiziente Flugzeugflotten und minimieren Zusatzleistungen, um niedrige Preise für Flugtickets anzubieten.
  • Discount-Einzelhändler: Unternehmen wie Walmart und Aldi setzen auf effiziente Betriebsabläufe, große Mengenabnahmen und schlanke Inventarverwaltung, um niedrige Preise für eine Vielzahl von Produkten anzubieten. Durch die Konzentration auf Kosteneffizienz können sie ihren Kunden wettbewerbsfähige Preise bieten und dennoch rentabel bleiben.
  • Fast-Food-Ketten: Unternehmen wie McDonald’s und Subway haben ihre Geschäftsmodelle auf standardisierte Abläufe, effiziente Lieferketten und geringe Personalkosten ausgerichtet, um kostengünstig Lebensmittel anzubieten. Durch die Vereinfachung von Menüs und Prozessen können sie große Mengen produzieren und dennoch niedrige Preise für ihre Produkte beibehalten.
  • Online-Marktplätze: Unternehmen wie Amazon und Alibaba nutzen skalierbare Online-Plattformen, automatisierte Prozesse und Cloud-Infrastrukturen, um ihre Betriebskosten niedrig zu halten. Durch den Verzicht auf teure physische Geschäfte und die Nutzung von Datenanalysen können sie effizient arbeiten und gleichzeitig ein breites Sortiment an Produkten anbieten.
  • Freemium-Modelle in der Softwarebranche: Unternehmen wie Dropbox und Spotify bieten kostenlose Basisversionen ihrer Dienstleistungen an und generieren Einnahmen durch Premium-Abonnements mit erweiterten Funktionen. Durch die Automatisierung von Prozessen und die Nutzung von Cloud-Infrastrukturen können sie die Kosten niedrig halten und dennoch hochwertige Dienstleistungen anbieten.

Diese Beispiele sollen zeigen, wie Unternehmen durch Kosteneffizienz und Optimierung ihrer Betriebsabläufe erfolgreiche Geschäftsmodelle aufbauen können, die auf einer sehr geringen Kostenstruktur basieren. Dies ermöglicht es ihnen, wettbewerbsfähige Preise anzubieten und dennoch profitabel zu bleiben.

Strategische Handlungsempfehlung: Fokussiere deine Ideenfindung nicht nur auf die Dinge die dein Kunde sieht, sondern verwende mindestens die selbe Zeit und Energie auf die Optimierung hinter den Kulissen. Sei dabei radikal, auch wenn es schwer fällt – es lohnt sich.

9. Digitalisiere alles was zu digitalisieren geht

Unternehmen sollten der Aussage „Digitalisiere alles, was zu digitalisieren geht“ folgen, aus mehreren Gründen:

  • Effizienzsteigerung: Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen kann die Effizienz erheblich steigern, indem sie manuelle und zeitaufwändige Aufgaben automatisiert. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen effektiver zu nutzen und Kosten zu senken.
  • Verbesserte Datenanalyse: Durch die Digitalisierung können Unternehmen Zugang zu umfangreichen Datenmengen erhalten, die sie analysieren können, um Einblicke in das Kundenverhalten, Markttrends und betriebliche Abläufe zu gewinnen. Diese Datenanalyse kann Unternehmen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Strategien zu optimieren.
  • Kundenerlebnis verbessern: Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, personalisierte und nahtlose Kundenerlebnisse zu bieten, sei es durch maßgeschneiderte Angebote, schnelle Antwortzeiten oder benutzerfreundliche Online-Plattformen. Ein verbessertes Kundenerlebnis kann zu höherer Kundenzufriedenheit und -bindung führen.
  • Innovation fördern: Die Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten zur Innovation, sei es durch die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, die Nutzung von Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen oder die Schaffung neuer Geschäftsmodelle. Durch die kontinuierliche Innovation können Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und sich von der Konkurrenz abheben.
  • Skalierbarkeit ermöglichen: Digitale Lösungen sind oft skalierbar und können mit dem Wachstum eines Unternehmens mitwachsen. Dies ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und ihr Geschäft zu erweitern, ohne dabei die Effizienz oder Qualität ihrer Dienstleistungen zu beeinträchtigen.

Die umfassende Digitalisierung schafft Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren, ihre Kunden besser zu verstehen und zu bedienen, Innovationen voranzutreiben und ihr Geschäftspotenzial voll auszuschöpfen. Indem sie die Digitalisierung umfassend nutzen, können Unternehmen besser für die Herausforderungen und Chancen der digitalen Ära gerüstet sein.

10. Setze auf kompromisslose Kundenzentrierung.

Exakt identifizierte Jobs, Pains und Gains sind der Schlüssel zum besseren Geschäftsmodell. Alexander Osterwalder, der Erfinder des Business Model Canvas, betont die Bedeutung einer totalen Kundenzentrierung, weil dies bedeutet, dass Unternehmen ihre gesamte Strategie, Produkte und Dienstleistungen um die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme ihrer Kunden herum gestalten. Hier sind einige Gründe, warum eine totale Kundenzentrierung Sinn macht:

  • Kundenzufriedenheit und -bindung: Indem Unternehmen sich stark auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren, können sie Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die genau auf deren Anforderungen zugeschnitten sind. Dies führt zu höherer Kundenzufriedenheit und -bindung.
  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die sich intensiv mit ihren Kunden befassen und ihre Bedürfnisse verstehen, können sich von der Konkurrenz abheben. Durch die Bereitstellung von einzigartigen Lösungen, die die Kundenbedürfnisse optimal erfüllen, können sie einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
  • Innovation: Eine totale Kundenzentrierung fördert die Innovation, da sie Unternehmen dazu zwingt, kontinuierlich neue Wege zu finden, um die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen. Indem sie eng mit den Kunden zusammenarbeiten und Feedback einholen, können Unternehmen innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die einen Mehrwert bieten.
  • Langfristiger Erfolg: Unternehmen, die sich stark auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren, sind langfristig erfolgreicher. Durch den Aufbau von starken Kundenbeziehungen und die Schaffung von Mehrwert können sie die Loyalität ihrer Kunden gewinnen und langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen.
  • Agilität: Eine totale Kundenzentrierung ermöglicht es Unternehmen, agil zu sein und sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Indem sie flexibel auf das Feedback ihrer Kunden reagieren und ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich verbessern, können sie sich an die sich verändernden Anforderungen des Marktes anpassen.

Eine maximale Kundenzentrierung ist also essentiell, weil sie dazu beiträgt, die Kundenzufriedenheit messbar zu steigern, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, Innovationen zu fördern, langfristigen Erfolg zu sichern und die Agilität eines Unternehmens zu verbessern.

11. Nutze Nachhaltigkeit als deinen Kompass

Einführung SDG-orientierter, zirkulärer Geschäftsmodelle und Produktionsmethoden sichern die Zukunftsfähigkeit. Nachhaltige Geschäftsmodelle, die im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) agieren, werden zukünftig erfolgreich sein aus mehreren Gründen:

  • Kundenpräferenzen: Verbraucher werden zunehmend umweltbewusster und ethischer in ihrer Kaufentscheidung. Sie bevorzugen Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen. Nachhaltige Geschäftsmodelle können daher eine starke Anziehungskraft auf Kunden ausüben und ihre Marktposition stärken.
  • Regulatorische Anforderungen: Regierungen und internationale Organisationen setzen zunehmend Richtlinien und Vorschriften zur Förderung von Nachhaltigkeit und zum Schutz der Umwelt um. Unternehmen, die bereits nachhaltige Geschäftsmodelle implementiert haben, sind besser gerüstet, um sich an diese sich ändernden regulatorischen Anforderungen anzupassen und mögliche Risiken zu minimieren.
  • Zugang zu Kapital: Investoren und Finanzinstitutionen legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und ESG (Environment, Social, Governance)-Kriterien bei der Vergabe von Kapital. Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen haben daher bessere Chancen, Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten und Investoren anzusprechen.
  • Ressourceneffizienz und Kosteneinsparungen: Nachhaltige Geschäftsmodelle können dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Kosten zu senken. Durch die Implementierung von umweltfreundlichen Prozessen und Technologien können Unternehmen ihre Betriebskosten reduzieren und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck minimieren.
  • Risikominderung: Nachhaltige Geschäftsmodelle sind oft weniger anfällig für Umwelt-, soziale und Governance-Risiken. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, können potenzielle Risiken wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung oder negative Auswirkungen auf die Gemeinschaft reduzieren und somit ihre langfristige Stabilität und Resilienz stärken.
  • Markenwert und Reputation: Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung engagieren, können ihren Markenwert und ihre Reputation stärken. Ein positives Image als umweltbewusstes und ethisches Unternehmen kann die Kundenloyalität fördern, das Vertrauen der Stakeholder stärken und die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen.

Nachhaltige Geschäftsmodelle, die im Einklang mit den SDGs stehen, werden zukünftig erfolgreich sein, da sie den sich wandelnden Kundenpräferenzen entsprechen, regulatorische Anforderungen erfüllen, Zugang zu Kapital erleichtern, Ressourceneffizienz fördern, Risiken mindern und den Markenwert steigern.

12. Kreiere spannende Cross-Industry-Partnerschaften

Cross-Industry-Partnerschaften, also Partnerschaften zwischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen oder Industrien, können eine Reihe von positiven Auswirkungen haben:

  • Innovation und Kreativität: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen können neue Ideen entstehen und innovative Lösungen entwickelt werden. Der Austausch von Know-how und Perspektiven aus unterschiedlichen Industrien kann zu kreativen Ansätzen führen, die die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle vorantreiben.
  • Zugang zu Ressourcen und Expertise: Cross-Industry-Partnerschaften ermöglichen es Unternehmen, auf Ressourcen und Fachwissen zuzugreifen, die sie allein möglicherweise nicht hätten. Dies kann den Zugang zu Technologien, Fertigungskapazitäten, Vertriebskanälen oder Marktzugängen erleichtern und es den Partnern ermöglichen, ihre Angebote zu verbessern oder zu erweitern.
  • Risikominderung: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen können Risiken gemindert werden. Wenn ein Unternehmen beispielsweise in eine neue Region expandieren möchte, kann die Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner aus einer anderen Branche dabei helfen, die lokalen Marktbedingungen besser zu verstehen und potenzielle Risiken zu minimieren.
  • Erschließung neuer Märkte: Cross-Industry-Partnerschaften können es Unternehmen ermöglichen, in neue Märkte vorzudringen, die sie allein möglicherweise nicht erreichen könnten. Indem sie mit Partnern zusammenarbeiten, die bereits in diesen Märkten etabliert sind, können Unternehmen ihre Reichweite erweitern und neue Kunden gewinnen.
  • Synergien nutzen: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen können Synergien genutzt werden, die zu gegenseitigem Nutzen führen. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen aus der Technologiebranche mit einem Unternehmen aus der Automobilbranche zusammenarbeiten, um gemeinsam intelligente Fahrzeugsysteme zu entwickeln, die von den Stärken beider Partner profitieren.
  • Wettbewerbsvorteile schaffen: Cross-Industry-Partnerschaften können dazu beitragen, Wettbewerbsvorteile zu schaffen, indem sie es Unternehmen ermöglichen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Durch die Entwicklung einzigartiger Produkte oder Dienstleistungen, die durch die Zusammenarbeit mit Partnern entstehen, können Unternehmen ihre Position im Markt stärken und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Tiefgehende Cross-Industry-Partnerschaften können eine Vielzahl von Vorteilen bieten, darunter Innovation und Kreativität, Zugang zu Ressourcen und Expertise, Risikominderung, Erschließung neuer Märkte, Nutzung von Synergien und Schaffung von Wettbewerbsvorteilen.

Helfende Tools und Methoden

Es gibt natürlich eine große Anzahl von Tools, die wir zur Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells nutzen können. Aber es gibt einige essentielle und erprobte Tools, die in keinem Toolset fehlen sollten und die wir hier gerne empfehlen:

Business Model Canvas

Der Business Model Canvas ist ein visuelles Werkzeug, das von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur entwickelt wurde, um Unternehmen dabei zu helfen, ihr Geschäftsmodell zu analysieren, zu planen und zu kommunizieren. Es bietet eine strukturierte Methode, um alle wichtigen Aspekte eines Geschäftsmodells auf einer einzigen Seite zu visualisieren.

Der Business Model Canvas ermöglicht es Organisationen, ihr Geschäftsmodell auf eine einfache und verständliche Weise zu visualisieren, um besser zu verstehen, wie alle Elemente miteinander verbunden sind und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Dies erleichtert es Unternehmen, ihre Strategie zu entwickeln, potenzielle Chancen und Risiken zu identifizieren und ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich zu verbessern.

Value Proposition Canvas

Der Value Proposition Canvas ist ein Werkzeug, das dazu dient, das Wertangebot eines Unternehmens genauer zu verstehen und zu entwickeln. Es ist eine Ergänzung zum Business Model Canvas und konzentriert sich speziell auf den Baustein „Wertangebot“ (Value Proposition) dieses Modells. Der Value Proposition Canvas wurde ebenfalls von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur entwickelt.

Unternehmen, die den Value Proposition Canvas verwenden, können besser verstehen, wie sie ihre Wertangebote auf die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme ihrer Kunden ausrichten können. Dies ermöglicht es ihnen, Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, die einen echten Mehrwert bieten und Kundenbedürfnisse effektiv ansprechen. Der Value Proposition Canvas ist daher ein wertvolles Werkzeug für die Produktentwicklung, Marketingstrategie und allgemeine Geschäftsplanung.

Zukunftsszsenarien 

Zukunftsszenarien sind narrative Beschreibungen oder Darstellungen möglicher zukünftiger Entwicklungen, Ereignisse oder Trends, die auf verschiedenen Annahmen und Analysen basieren. Sie dienen dazu, verschiedene mögliche Zukünfte zu erforschen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, sich besser auf zukünftige Unsicherheiten und Chancen vorzubereiten.

Durch die Nutzung von Zukunftsszenarien können Unternehmen ihre Geschäftsmodell zielgerichteter zukunftsfähig machen, sich auf Unsicherheiten vorbereiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern. Sie ermöglichen es Unternehmen, proaktiv zu handeln und Chancen zu nutzen, anstatt nur auf Veränderungen zu reagieren.

SDG Focus Finder

Das SDG Focus Finder des Verrocchio Institute ist ein Werkzeug, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsstrategie an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen auszurichten. Wir von verrocchio haben uns auf die Förderung von Nachhaltigkeit in Unternehmen spezialisiert.

Der SDG Focus Finder bietet Unternehmen eine strukturierte Methode, um die SDGs zu identifizieren, die am relevantesten für ihr Geschäft sind, und um konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um zu diesen Zielen beizutragen. Das Tool besteht aus mehreren Schritten:

  • Identifikation der relevanten SDGs: Unternehmen werden dazu angeleitet, die SDGs zu identifizieren, die am besten zu ihrem Geschäft und ihren Aktivitäten passen. Dies erfolgt durch eine Analyse der Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft, sowie durch die Berücksichtigung der Interessen und Erwartungen der Stakeholder.
  • Priorisierung der SDGs: Nach der Identifikation werden die relevanten SDGs priorisiert, um festzustellen, welche Ziele die größte Bedeutung für das Unternehmen haben und wo es den größten Beitrag leisten kann.
  • Entwicklung von Maßnahmen: Basierend auf den identifizierten und priorisierten SDGs werden konkrete Maßnahmen entwickelt, um zu diesen Zielen beizutragen. Dies können strategische Initiativen, Programme, Projekte oder Partnerschaften sein, die darauf abzielen, die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu verbessern und positive Auswirkungen zu erzielen.
  • Messung und Berichterstattung: Abschließend werden Mechanismen zur Messung, Überwachung und Berichterstattung über die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen festgelegt. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Leistung zu verfolgen, ihre Ergebnisse zu kommunizieren und ihre Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich zu verbessern.

Der SDG Focus Finder des Verrocchio Institute ist darauf ausgerichtet, Unternehmen dabei zu unterstützen, eine ganzheitliche und strategische Herangehensweise an die Umsetzung der SDGs zu entwickeln. Indem Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen an den SDGs ausrichten, können sie dazu beitragen, drängende globale Herausforderungen anzugehen und gleichzeitig langfristigen Geschäftserfolg zu fördern.

Inspiration Cards

Die verschiedenen „Inspiration Cards“ des Verrocchio Institute sind Werkzeuge, die Unternehmen dabei unterstützen, kreative Ideen und innovative Lösungen für Herausforderungen im Bereich Innovation und auch Nachhaltigkeit zu entwickeln. Diese Karten dienen als Inspirationsquelle, um neue Denkanstöße zu geben und die kreative Problemlösung zu fördern. Die Inspiration Cards enthalten eine Vielzahl von Ideen, Konzepten, Best Practices und Fallbeispielen aus verschiedenen Branchen und Bereichen der Nachhaltigkeit. Sie decken eine breite Palette von Themen ab, darunter Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftsentwicklung, ethische Unternehmensführung und vieles mehr.

Die Inspiration Cards eignen sich besonders für:

  • Brainstorming und Ideenentwicklung: Unternehmen können die Karten verwenden, um kreative Ideen zu generieren und neue Ansätze für die Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen zu entwickeln. Indem sie sich von den vorgeschlagenen Ideen inspirieren lassen, können Teams neue Lösungswege erkunden und innovative Lösungen entwickeln.
  • Best-Practice-Beispiele: Die Karten enthalten auch Best-Practice-Beispiele von Unternehmen, die bereits erfolgreich nachhaltige Initiativen umgesetzt haben. Diese Beispiele können Unternehmen als Inspiration und Orientierung dienen, um zu sehen, wie andere Organisationen Nachhaltigkeit in ihrem Geschäft umgesetzt haben.
  • Stakeholder-Engagement: Die Karten können auch als Instrument für das Stakeholder-Engagement verwendet werden, um verschiedene Interessengruppen in den Prozess der Nachhaltigkeitsplanung und -umsetzung einzubeziehen. Indem sie die Karten gemeinsam durchgehen und diskutieren, können Unternehmen wertvolles Feedback erhalten und das Verständnis und die Unterstützung für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen stärken.
  • Strategieentwicklung: Unternehmen können die Karten verwenden, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln oder zu überarbeiten. Indem sie die verschiedenen Ideen und Konzepte auf den Karten prüfen und bewerten, können sie ihre Prioritäten setzen, Ziele festlegen und konkrete Maßnahmen planen.
geschrieben vonBenno van Aerssen